SPD-Familienprogramm: Es gibt keinen Vater, keine Mutter, kein Kind mehr

vor 6 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Kennen Sie schönere Worte als diese: Vater, Mutter, Kind? Ich finde – mehr geht nicht.

Es sind die Begriffe, die unser tägliches Leben bestimmen. Worte, die alles ausmachen, was Menschen ausmacht. Worte, die in vielen Sprachen so ähnlich klingen, ähnlich schön. Zum Beispiel das Wort „Vater“ oder „Papa“. Es heißt in Russisch, Schwedisch, Spanisch, Norwegisch, Portugiesisch, Persisch, Latein, Japanisch, Koreanisch, Ungarisch, Hindi, Deutsch, Französisch, Isländisch und Niederländisch entweder Dada, Papa, Tata oder Baba.

Nur im neuen Wahlprogramm der SPD heißt der „Vater“ nicht so. Er heißt auch nicht Papa. Er heißt gar nicht. Es gibt ihn dort nicht. Auch die „Mutter“ gibt es nicht und auch den Begriff „Kind“ nicht (NIUS berichtete). Dabei soll das Thema Familie einer der Wahlkampf-Schwerpunkte der Sozialdemokraten sein. Die einstige Volkspartei SPD schreibt in ihrem „Entwurf Familienprogramm“: „Wir kämpfen für einen verlässlichen Alltag für Familien.“

Ein familienpolitisches SPD-Plakat aus dem Jahr 2017.

Wie die SPD jetzt die „Familie“ definiert – bitte lesen Sie es Wort für Wort:

„Familie – das ist dort, wo Menschen aufeinander achtgeben und füreinander einstehen wollen. Familie heißt, verbunden und geborgen zu sein. Familie – dahinter steckt ein Wertesystem aus Verantwortung, Fürsorge, Liebe und Respekt.“ Weiter heißt es: „Familie fängt uns auf, gibt uns Schutz, Kraft und Mut für die manchmal raue Außenwelt. Auch unsere Demokratie ist in der Familie angelegt, denn im Familienrat werden alle gehört, alle haben eine Stimme. Eine Gesellschaft wird davon geprägt, wie gut es den Familien geht.“

Kein einziges Wort von Mutter, Vater und Kindern. In der woken Gedankenwelt der Schreiber dieses Textes darf offenbar nicht stehen, was Menschen im Kern ausmacht – immer noch die klassische Familie Vater, Mutter, Kind. Offenbar nimmt man bei der SPD Rücksicht auf die modernen Formen der Familie: gleichgeschlechtliche Beziehungen, zum Beispiel zwei Väter und ein Kind, Patchwork-Familie, Verantwortungsgemeinschaften.

Und was bitte soll ein Familienrat sein? Wenn ich an meine liebe verstorbene Mutter denke, war es nicht der „Familienrat“, der sie groß und unvergesslich macht. Es waren die Tage, die sie bei mir im Krankenhaus blieb, als ich Scharlach hatte. Und die Stunden auf der Berliner Avus beim Formel-1-Rennen in den 50er Jahren, als man an der Nordkurve noch den Benzin-Geruch der Silberpfeile riechen konnte. Und mein Vater brachte mir manchmal eine Sarotti-Schokolade aus Berlin-Steglitz mit und legte sie mir nachts neben mein Kopfkissen.

Sarotti-Schokolade neben dem Kopfkissen ... eine süße Erinnerung an meinen Vater.

Dazu musste niemand einen Familienrat abhalten. Das machte man so in unserer Familie. So oder so ähnlich macht man das auch in Millionen anderer Familien in Deutschland. Vater, Mutter und Kinder lieben und achten einander.

Traurig, dass man das heute betonen muss.

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