SPD Kopiert Trump-Stil: Wie schmutzig wird dieser SPD-Wahlkampf?

vor 5 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Sie nennen ihn „Black-Rock-Merz“, werfen der Union „Egoismus und Populismus“ vor, verweisen auf das Privatflugzeug des CDU-Vorsitzenden und die geringere Beliebtheit bei Frauen. Botschaft: soziale Kälte, Kapitalismus pur, Rente mit 70. „Dieser Wahlkampf wird der schmutzigste, den wir seit langem gesehen haben“, sagt ein Wahlkampfmanager, der auch schon für die SPD und die Union tätig war.

„Die Frage ist, ob die Wahlkampf-Strategen im Konrad Adenauer Haus (KAH) das schon begriffen haben“, heißt es in einer WhatsApp-Gruppe der Union. Mehrfach hatte Friedrich Merz in der Vergangenheit ausdrücklich erklärt, dass man keine Blockade-Opposition sein wolle, sondern konstruktiv mit der Ampel zusammenarbeiten werde, wo dies möglich sei. Auch die Ankündigung des Kanzlerkandidaten, von nun an nur noch Abstimmungen im Bundestag zuzulassen, die zuvor mit der Koalition abgesprochen wurden, wird von Teilen der Basis als eine Art Kumpanei mit dem Gegner gesehen, um die AfD auszubooten. Zum „Dank“ brachte der wahlkämpfende Kanzler Olaf Scholz (SPD) mit etlichen anderen Abgeordneten einen Gruppenantrag zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen ein, mit dem die Union nicht gerechnet hatte (NIUS berichtete).

„Ich würde mich nicht wundern, wenn die im Adenauer-Haus schon die Weihnachtsferien freigenommen und verplant hätten“, sagt ein alter Kampagnen-Kenner der Union gallig zu NIUS. Dass die Union die Agentur FischerAppelt für den Wahlkampf engagiert hat, gilt Branchen-Insidern zudem als Indiz dafür, dass die Union den Klassen- und Kulturkampf der SPD weder annehmen noch führen wolle. Die Agentur habe genauso wenig Wahlkampferfahrung wie die aktuelle Mannschaft im KAH, heißt es.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und CDU-Chef Friedrich Merz

Mit dieser „Klingbeilisierung“ des Wahlkampfs durch SPD-Chef Lars Klingbeil werde die SPD die Wahl zwar nicht gewinnen, aber könne es durchaus schaffen, die Union unter die magische 30-Prozent-Marke zu ziehen. Im Grunde kopierten die Sozialdemokraten den Wahlkampfstil von Donald Trump und behaupteten einfach ausdauern die gleichen Stereotype. Irgendwas bleibe am Ende schon hängen.

Interessant ist, dass die erfolgreiche Kampagne von Donald Trump auch im Lager der Union zumindest teilweise als Vorbild gesehen wird. Merz müsse jetzt Bilder produzieren, die ihn im Plattenbau zeigten oder in Fabriken und an Fließbändern. Merz' staatstragendes Auftreten müsse flankiert werden von der zweiten Reihe der Partei, die der SPD mit gleicher Aggressivität entgegentritt. Eine Agentur wie „Storymachine“ des früheren Bild-Chefs Kai Diekmann wäre die weitaus bessere Wahl gewesen, sagen Strategen. Die SPD habe nichts zu verlieren und könne um so hemmungsloser auf Merz als Frontmann der Union einprügeln. Außerdem werde ein Heer von namenlosen Influencern und Multiplikatoren auf Plattformen wie TikTok, Instagram oder in Messengerdiensten gegen Merz Front machen.

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