Die ominösen Beziehungen zwischen „Spiegel“-Journalistin Melanie Amann und einem Immobilien-Mogul

vor etwa 2 Monaten

Blog Image
Bildquelle: NiUS

Ein Unternehmer, der Asylbewerbern kostenfrei Wohnraum gibt? So wurde Florian Wichelmann in einer Spiegel-Reportage dargestellt – als hilfsbereiter Wohltäter. Doch eine entscheidende Information fehlte: seine enge geschäftliche Verbindung zur stellvertretenden Spiegel-Chefredakteurin Melanie Amann. Eine Recherche der taz offenbart nun brisante Details: Über Wichelmanns Firma vermieteten Melanie Amann und ihre Mutter Wohnungen zu stark überhöhten Preisen. Brisant dabei: Diese Geschäftspraktiken waren längst bekannt – doch im Spiegel-Artikel fehlte jeder Hinweis darauf.

Die stellvertretende Chefredakteurin vom „Spiegel“ – Melanie Amann.

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine 2022 suchten Hunderttausende Ukrainer in Deutschland Zuflucht. Viele von ihnen standen vor der Herausforderung, bezahlbaren Wohnraum zu finden. In diesem Zusammenhang wurde Unternehmer Florian Wichelmann in besagter Spiegel-Reportage als hilfsbereiter Wohltäter dargestellt: Er habe Ukrainern kostenfrei Wohnraum in seinen Immobilien zur Verfügung gestellt. Doch eine entscheidende Information fehlte in dem Artikel: Wichelmanns enge geschäftlichen Verbindungen zur stellvertretenden Chefredakteurin des Spiegels, Melanie Amann.

Wie eine Recherche der taz ergab, vermieteten Melanie Amann und ihre Mutter Wohnungen in Berlin über Wichelmanns Firma zu Preisen, die deutlich über dem Mietspiegel lagen. Besonders im Prenzlauer Berg boten sie über das Unternehmen „Nena-Apartments“ Wohnungen an, die später vom Amtsgericht Berlin-Mitte als überteuert eingestuft wurden. Zahlreiche Mieter berichteten von ähnlichen Erfahrungen: Die Wohnungen wurden als teure WG-Zimmer angeboten. Mittlerweile setzt das Unternehmen auf möblierte Kurzzeitapartments für Geschäftsreisende.

Die Verbindung zwischen Amann und Wichelmann reicht weit zurück. Nach Recherchen der taz lernten sich die beiden 2004 bei den Debattiermeisterschaften kennen. 2022 feierten sie gemeinsam auf einer Spiegel-Party – nur wenige Monate nach der wohlwollenden Berichterstattung über Wichelmanns Engagement für Asylbewerber. Amann bestreitet, Einfluss auf den Artikel genommen zu haben, räumt jedoch ein, Wichelmann als Gesprächspartner empfohlen zu haben.

Brisant ist auch, dass die Geschäftspraktiken von „Nena-Apartments“ bereits vor Jahren in der Kritik standen. Der WDR und der Tagesspiegel berichteten 2018 über illegale Airbnb-Vermietungen und stark überteuerte Wohnungen für ausländische Studenten. Im Spiegel-Artikel hingegen fehlen jegliche Hinweise auf diese Vorwürfe, man fokussierte sich ganz auf die Wohltäter-Geschichte. Auch eine Transparenzangabe zu Amanns Verbindung zu Wichelmann sucht man vergeblich.

Der Spiegel antwortete der taz auf die Vorwürfe fehlender Transparenz, dass Amann mit ihrer Beziehung zu Florian Wichelmann intern transparent umgegangen sei.

Mehr NIUS: Spiegel-Chefin wollte Corona-kritische Kollegin ausforschen lassen: „Wir gehen jetzt an ihr Postfach“

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von NiUS

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von NiUS zu lesen.

Weitere Artikel