
Still und leise haben SPD, Grüne und CDU Ende Januar eine Reform des Emissionshandels beschlossen. Hintergrund sind die ehrgeizigen Ziele zur Klimaneutralität und Vorschriften der Europäischen Union. Prognosen von Experten verdeutlichen nun, welche Auswirkungen die Änderungen auf das Leben der Menschen haben könnte: drastische Preissteigerungen an der Zapfsäule, bei Lebensmitteln, beim Wohnen und Heizen.
Die Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums trägt den Titel „Bundestag beschließt umfassende Reform des Emissionshandels“. Darin zu lesen: „Außerdem schafft der Entwurf die Grundlage für den Übergang in den neuen europäischen Emissionshandel für Verkehr und Wärme (,ETS-2‘), der ab dem Jahr 2027 eingeführt wird und den deutschen Brennstoffemissionshandel nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) ablöst.“
Heißt im Klartext: Unternehmen, die fossile Brennstoffe wie Benzin oder Diesel verkaufen, können ihre CO2-Zertifikate in Zukunft nicht mehr zu einem festgelegten nationalen CO2-Preis erwerben. Stattdessen werden die Preise ab 2027 an einer europaweiten Börse gebildet.
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Die Hersteller von Brennstoffen – wie diesem RWE Kohlekraftwerk – werden verpflichtet sein, Emissionszertifikate zu kaufen.
Gegenüber der Bild erklärt Experte Stefan Gerwens, Leiter Verkehr beim ADAC e. V., welche Auswirkungen das für Autofahrer haben könnte: „Ab 2027 müssen wir davon ausgehen, dass sich der CO2-Preis im Kraftstoffpreis perspektivisch mindestens verdoppelt – das wären dann insgesamt 35 bis 38 Cent pro Liter“.
Trotzdem gehen die Prognosen dazu, wie hoch der Preis durch die Neuerungen ansteigen könnte, weit auseinander. Gerwens zu Bild: „Es gibt Schätzungen zum europäischen CO2-Preis für 2030, die von 20 Cent pro Liter bis hin zu über einem Euro reichen.“
Die Einschätzung über die Konsequenzen können Sie hier anschauen:
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