Staatlich subventioniert: Wie indischstämmige Einwanderer in Amerika das Motel- und Tankstellengewerbe übernehmen

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Bildquelle: Apollo News

Wer in den USA unterwegs ist und dabei eine Tankstelle betritt oder in einem Motel übernachtet, dem fällt eines besonders auf: Der Großteil von Tankstellen- und Motelbetreibern ist indischer Abstammung. Das ist auf den ersten Blick überraschend, denn sonst sieht man, gerade im ländlichen Amerika, nur wenige Inder. Wer allerdings den Hintergrund der wachsenden Dominanz von indischen Motel- und Tankstellenbetreibern kennt, ist allenfalls noch von der Naivität der amerikanischen Behörden überrascht, die diese Entwicklung auf Kosten des amerikanischen Steuerzahlers jahrzehntelang subventionierten.

Denn indische Einwanderer haben in den letzten Jahrzehnten ein Geschäftsmodell daraus gemacht, mithilfe staatlicher Darlehen ein Motel nach dem anderen aufzukaufen. Mehr als die Hälfte aller amerikanischen Motels gehören ihnen mittlerweile, bei Tankstellen zeigt sich ein ähnliches Bild. Besonders das sogenannte „8(a) Verfahren“ der Small Business Administration (SBA), einer Bundesbehörde für die Förderung kleiner Unternehmen, war dafür ausschlaggebend, denn es ist ein einfacher Weg für Migranten, an große Kredite zu geringen Zinsen zu gelangen. Ursprünglich war es dafür gedacht, Kleinunternehmern, die Schwierigkeiten hatten, an Kapital zu kommen, Darlehen bereitzustellen, um Unternehmen zu gründen oder zu übernehmen.

Die einfachen Voraussetzungen: Man muss zu einer „sozial und ökonomisch“ marginalisierten Minderheit gehören, und das eigene Vermögen darf nicht mehr als 750.000 Dollar betragen. Die erste Hürde war für indische Einwanderer leicht genommen, denn unter den Regeln des Programms gehören grundsätzlich alle Menschen ohne europäischen ethnischen Hintergrund zu einer solchen Minderheit. Wer also nicht weiß ist, gilt automatisch als „sozial und ökonomisch“ benachteiligt, ohne dies irgendwie nachweisen zu müssen.

Auch die Vermögensgrenze war unproblematisch. Zwar besaßen die Einwanderer oft Eigentum von erheblichem Wert in Indien, doch davon hatten die amerikanischen Behörden keine Kenntnis. Diese hatten auch keine Möglichkeit, indische Konten oder Grundbucheinträge abzufragen. Für den amerikanischen Staat waren indische Darlehensbewerber auf dem Papier also fast mittellos und damit für ein Small Business Administration (SBA)-Darlehen qualifiziert.

Ein SBA-Darlehen funktioniert im Grunde wie ein normales Bankdarlehen, mit dem Unterschied, dass die amerikanische Regierung das Darlehen gegenüber der Bank absichert. Falls der Darlehensnehmer, also der Schuldner, insolvent geht und das Darlehen nicht zurückzahlen kann, übernimmt so der Staat den entstandenen Schaden. Für die beteiligte Bank ist das ein exzellentes Geschäft, da ihr Risiko somit fast bei null liegt.

Auch der Darlehensnehmer profitiert enorm. Zum einen bekommt er ein Darlehen, das ihm die Bank wegen des hohen Risikos sonst womöglich nicht gewährt hätte, und zum anderen zahlt er dafür weitaus geringere Zinsen als unter normalen Bedingungen. Schließlich muss die Bank ihr (nicht vorhandenes) Risiko nicht in den Zinssatz einpreisen. Am Ende steht also ein Kredit von bis zu fünf Millionen Dollar, mit einem ungewöhnlich geringen Zinssatz.

Über Jahrzehnte gelang es indischen Einwanderern somit, das SBA-System zu nutzen, um systematisch Hotels, Restaurants und Tankstellen zu übernehmen, insbesondere im ländlichen Raum. Dort ist die mittelfristige Rentabilität fast garantiert, da es oft keine unmittelbare Konkurrenz gibt. Besonders eindrücklich ist die Lage aber bei Motels, also Hotels, die in der Nähe von Highways und anderen wichtigen Verkehrswegen stehen.

Sie sind außerhalb großer Städte oft die einzige bezahlbare Übernachtungsmöglichkeit in den USA. Fast jedes Mal, wenn Motels oder eine Tankstelle zum Verkauf standen, wurden sie von indischen Unternehmern übernommen, und in vielen Fällen wurde der Kauf über ein SBA-Darlehen finanziert. Bei deren unschlagbaren Finanzierungskonditionen konnten andere Kleinunternehmer nur selten mithalten. So übernahmen indische Migranten in den letzten 30 Jahren mehr als die Hälfte aller Motels in Amerika.

Auf dem Papier konnte die Small Business Administration das als großen Erfolg für die Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen verkaufen. Die Realität sieht allerdings anders aus. Während Motels und Tankstellen im ländlichen Amerika früher in erster Linie einheimische Angestellte beschäftigten, versuchen die neuen indischen Betreiber möglichst, nur ihre eigenen Landsleute einzustellen. Denn die meckern nicht über schlechte Arbeitsbedingungen oder niedrige Löhne und können ausgebeutet werden, da viele von ihnen auf Touristen- oder Studentenvisa in die USA einreisen und legal gar nicht arbeiten dürften. Für weniger gut ausgebildete Bewohner ländlicher Dörfer und Kleinstädte fällt somit eine wichtige Beschäftigungsmöglichkeit weg, denn oft wird der einheimischen Belegschaft der Motels oder Tankstellen schon wenige Wochen nach der Übernahme gekündigt.

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Manche Motelbetreiber versuchen zudem, mittels der sogenannten H1B-Visa (Beschäftigungsvisa) Arbeitskräfte aus Indien zu rekrutieren. Eigentlich sind solche Visa zwar nur für gut ausgebildete Fachkräfte gedacht, doch wer soll einem Motelbetreiber schon nachweisen, dass er nicht auch IT-Fachleute oder speziell ausgebildete Manager für sein Unternehmen braucht? Auch wenn sie, sobald sie erfolgreich in die USA eingereist sind, letztlich doch nur für wenige Dollar pro Stunde Betten beziehen und Badezimmer putzen. Der Missbrauch der H1B-Visa ist schon länger ein vieldiskutiertes Problem in Amerika. Manche Unternehmer haben ein regelrechtes Geschäftsmodell daraus gemacht, ihren indischen Landsleuten mittels der Visa eine Arbeitsberechtigung in den USA zu verschaffen, oft mit falschen Versprechungen von hohen Löhnen und einem schnellen Weg zur Einbürgerung.

Die schlechten Arbeitsbedingungen machen sich auch für die Motelgäste bemerkbar, beispielsweise im Service oder bei mangelhafter Sauberkeit. Bei Fragen wie der Lebensmittelhygiene oder der Reinigung von Bettbezügen und Handtüchern machen sich die unterschiedlichen Mentalitäten von Indern und Amerikanern besonders bemerkbar. Auch bei den Tankstellen kommt es vermehrt zu Problemen. Arbeitssicherheit und Umweltschutz haben für die indischen Betreiber oft keine hohe Priorität, für sie sind Kosteneinsparungen wichtiger. Zudem sind viele der von ihnen eingestellten Arbeiter vergleichsweise schlecht ausgebildet oder verstehen nur wenig Englisch – eine schlechte Kombination, wenn man für zehntausende Liter giftiger und leicht brennbarer Flüssigkeiten verantwortlich ist. Wer die Datenbank der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA durchforstet, dem fällt auf, dass ein erheblicher Teil aller Strafen, die gegen Tankstellenbetreiber verhängt wurden, sich an offensichtlich indischstämmige Unternehmer richtet.

Die amerikanische Justiz setzte dem SBA 8(a) Verfahren im Jahr 2023 endlich ein Ende, als ein Bundesgericht urteilte, dass die Annahme, jeder Mensch ohne europäischen ethnischen Hintergrund sei automatisch „sozial oder ökonomisch“ benachteiligt, dem Gleichbehandlungsgrundsatz der amerikanischen Verfassung widerspreche. Seitdem müssen Bewerber für ein SBA-Darlehen nachweisen, dass sie tatsächlich „sozial oder ökonomisch benachteiligt“ sind. Es reicht also nicht mehr, einfach kein Weißer zu sein, um diesen begehrten Status zu erlangen. Trotz allem haben indische Bewerber immer noch einen Vorteil, aufgrund ihres bereits genannten Status als Immigranten und der Möglichkeit, in Indien vorhandene Vermögenswerte gegenüber den amerikanischen Behörden zu verschleiern.

So wurden, laut Regierungsstatistiken, in den Jahren seitdem gut 20 Prozent der SBA-Loans an Menschen „asiatischer“ Ethnie vergeben, unter die unter anderem Inder fallen. Zum Vergleich: Der „asiatische“ Bevölkerungsanteil in den USA liegt laut offizieller Statistik bei circa sechs Prozent, sie sind bei SBA-Loans also nach wie vor massiv überrepräsentiert. Der amerikanische Steuerzahler subventioniert so auch weiterhin indische Unternehmer, die Motels und Tankstellen übernehmen.

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