
Im März 2025 stieg die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen erneut – diesmal um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies geht aus neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Damit bleibt die Steigerungsrate erstmals seit Sommer 2024 wieder im einstelligen Bereich, doch eine echte Entwarnung ist das nicht.
Die Behörde weist darauf hin, dass Insolvenzverfahren erst in die Statistik eingehen, nachdem ein Insolvenzgericht die erste Entscheidung getroffen hat, was bedeutet, dass die zugrunde liegenden Anträge meist rund drei Monate älter sind. Der statistische Rückspiegel zeigt also ein Bild mit Verzögerung.
Besonders deutlich wird das Ausmaß der Krise beim Blick auf die endgültigen Zahlen für Januar: 1830 Unternehmensinsolvenzen wurden registriert. Dabei geht es um Gläubigerforderungen in Höhe von 5,3 Milliarden Euro, ein steiler Anstieg gegenüber den 3,5 Milliarden Euro im Januar des Vorjahres. Der Zuwachs bei den Verfahren lag bei 12,8 Prozent.
Wiederholt stark betroffen ist der Wirtschaftsbereich Lagerei und Verkehr. Mit 21.812 Insolvenzverfahren wurde ein Wert erreicht, der zuletzt 2015 überschritten wurde. Damals waren es 23.101 Fälle. Nur in der Finanzkrise 2009 lagen die Zahlen noch höher.
Laut einer Konjunkturumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer berichtet jedes fünfte Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten von akuten Liquiditätsengpässen. Für viele dieser Betriebe wird die Luft dünn. Sie befinden sich in einem zunehmenden Spagat zwischen steigenden Kosten, sinkender Nachfrage und politischen Unsicherheiten. Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen nahm im Januar spürbar zu. Sie stieg im Vergleich zum Vorjahr um10,0 Prozent auf 6221 Fälle.