
Nach über 445 Jahren endet bedeutende Industriegeschichte im Rheinland: Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, hat die KME Group offiziell bekanntgegeben, dass das bekannte Werk in Stolberg bei Aachen bis zum 30. September dieses Jahres geschlossen wird. Wie aus übereinstimmenden Berichten hervorgeht, verlieren dadurch 114 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze.
Bereits seit Wochen kursierten Gerüchte über das mögliche Aus des traditionsreichen Metallwerks in der sogenannten „Kupferstadt“ Stolberg im Westen Nordrhein-Westfalens. Diese Befürchtungen wurden nun in einer Betriebsversammlung bestätigt, bei der die Unternehmensleitung die Beschäftigten über die endgültige Schließung informierte.
Für die Belegschaft kommt die Nachricht einer schweren Enttäuschung gleich. Viele Mitarbeiter hatten in den vergangenen Wochen mit Protestaktionen versucht, den Standort zu retten. Das Nachrichtenportal „Mein Stolberg“ berichtet, dass die geplante Schließung die Belegschaft besonders hart trifft.
Die Stadt Stolberg gilt als „Kupferstadt“.
Die Geschichte des Stolberger Werks ist eng mit der Entwicklung der Region verbunden. Über Jahrhunderte hinweg produzierte das Unternehmen verschiedenste kupferbasierte Werkstoffe und spezialisierte sich zuletzt auf Kupfer- und Kupferlegierungsbänder. Bereits im Juni 2024 hatte KME einen Teil der Produktion eingestellt und das Walzwerk am Standort geschlossen, wodurch 65 Arbeitsplätze wegfielen. Die jüngste Entscheidung markiert das endgültige Ende der industriellen Tätigkeit vor Ort.
Bei der Bekanntgabe der Schließung waren Konzernvertreter aus Italien und Osnabrück anwesend. Welche konkreten Pläne es für die betroffenen Beschäftigten gibt, blieb bislang unklar. Die Zukunft für über 100 Mitarbeiter steht damit weiterhin in der Schwebe.
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