Strafzölle auf chinesische E-Autos drohen Preise und Absatz in Deutschland weiter zu belasten

vor 7 Monaten

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Die Einführung von Strafzöllen auf chinesische Elektroautos könnte erhebliche negative Auswirkungen auf den Fahrzeughandel sowie die Autokäufer haben. Branchenvertreter erwarten, dass durch diese Maßnahme der Wettbewerb mit chinesischen Herstellern eingeschränkt wird, was zu steigenden Preisen für Elektroautos führen könnte. Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZdK), erklärte gegenüber der Augsburger Allgemeinen, dass dies die ohnehin schon schwache Kaufbereitschaft der Verbraucher weiter dämpfen könnte.

Für Autohändler, die in den Vertrieb chinesischer Marken investiert haben, würden die Strafzölle laut Peckruhn zu einer Wettbewerbsverzerrung führen. Zusätzlich bestehe die Gefahr einer chinesischen Gegenmaßnahme, die Exporte von nicht in China hergestellten Fahrzeugen betreffen könnte, was wiederum die deutsche Automobilindustrie sowie ihre Zulieferer schwächen würde. Peckruhn betonte, dass Strafzölle keine geeignete Lösung für einen fairen internationalen Handel seien.

Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZdK)

Freigabe für EU-Zölle Trotz Widerstand aus Deutschland scheint der Weg für EU-Zusatzzölle auf Elektroautos aus China frei zu sein. Wie EU-Diplomaten am Freitag bestätigten, konnte keine ausreichende Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten das Vorhaben stoppen. Somit könnte die EU-Kommission bald Zölle von bis zu 35,3 Prozent einführen. Deutsche Autobauer äußerten sich besorgt und hoffen weiterhin auf eine Lösung durch Verhandlungen. Auch die chinesische Regierung signalisiert Bereitschaft zu Gesprächen.

Noch ist unklar, in welchem Umfang diese Zölle an die Verbraucher weitergegeben werden. Sollte dies nicht der Fall sein, müssten die Hersteller die Kosten selbst tragen. Eine Analyse des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) von Mai 2023 ergab, dass die Preise für Elektroautos infolge der Zölle steigen dürften, da weniger Fahrzeuge aus China importiert würden.

Die ohnehin schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen hat die Branche dazu veranlasst, ihre Absatzprognosen für 2024 weiter nach unten zu korrigieren. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet nun mit einem Absatz von nur noch 372.000 Elektroautos, was einem Rückgang von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zuvor war ein Minus von 25 Prozent auf 393.000 Fahrzeuge erwartet worden.

In den ersten neun Monaten des Jahres wurden in Deutschland laut VDA 276.000 rein batteriebetriebene Fahrzeuge verkauft, was ebenfalls einem Rückgang von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Als Hauptursache wird der Wegfall der staatlichen Förderung für Elektroautos genannt. Im bisherigen Jahr entfielen somit nur 13 Prozent aller Neuzulassungen auf Elektrofahrzeuge.

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