
Als architektonische Bewegung hat das Bauhaus Großes geschaffen: Ihre Vertreter haben in besten Lagen Häuser geschaffen, die wie Lagerhallen aussahen, aber wie Prunkbauten bezahlt werden. Vom Steuerzahler. Frei nach dem Motto: Links bist du, wenn dich keiner versteht, du es dir aber zwangsweise von anderen teuer bezahlen lässt. Diese Bewegung hat nun den 100. Jahrestages ihres Umzugs von Weimar nach Dessau gefeiert.
Für die Westdeutschen unter den Lesern: Dessau gehört zu Sachsen-Anhalt. Dort steht die AfD laut Infratest Dimap bei 39 Prozent. Nächsten September ist dort Wahl. Aufgrund der Schwäche der dortigen Grünen und FDP fehlen der AfD nur noch wenige Prozentpunkte zu der absoluten Mehrheit in dem Land, das derzeit von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) regiert wird.
Laut einer Geschichte der Bild haben Bauhaus und Haseloff einen gemeinsamen Weg gefunden, mit diesem “AfD-Schock” umzugehen: mit einem therapeutischen “Geborgenheitstanz”. Eine Schöpfung von Mike Dele Diettrich Frydetzki. Der heißt wirklich so. Denn erstens ist dieser Text – wirklich – keine Glosse. Zweitens gilt auch und gerade für Glossen die eiserne Regel von Sprachpapst Wolf Schneider: keine Scherze mit Namen.
Aber dieser Text ist keine Glosse. Wirklich nicht. Also saßen Haseloff und die anderen Staatsgäste des Bauhauses da und streichelten sich selbst das Gesicht. Dazu trugen sie einen orangefarbenen Handschuh. Mit diesem und den autoerotischen Bewegungen sollten sie sich selbst – angesichts der äußeren AfD-Bedrohung – einen Raum schaffen, in dem sie sich wohlfühlen.
„Wer das Bauhaus infrage stellt, stellt damit auch das heutige Land Sachsen-Anhalt infrage“, hat Haseloff auf der gleichen Veranstaltung gesagt. Nun rätseln staatliche und staatsnahe Medien aktuell in reichlich langen Beiträgen über die Frage, warum die AfD denn in Deutschland so stark sei. Die üblichen Verdächtigen sind Putin, Trump und das Internet. Auf die Idee, dass es an Gegenkandidaten liegen könnte, die sich selbst in einen Schutzraum streicheln und behaupten, es nütze der AfD, wenn man sich nicht streicheln wolle… auf diese Idee kommen die Analytiker nicht. Weswegen ihre Beiträge auch nur bedingt weniger absurd sind als der “Geborgenheitstanz”.