
Die von Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche (CDU) ins Rollen gebrachte neuerliche Diskussion um die Rente mit 70 scheint das Thema im politischen Sommerloch zu werden. Die AfD spricht von einer „sozialpolitischen Bankrotterklärung“. Doch was schlägt die AfD selbst vor?
Angesichts der im Zuge auch der Masseneinwanderung kollabierenden Sozialsysteme will Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche (CDU), dass die Deutschen bis 70 arbeiten. Obwohl die CDU im Wahlkampf versprochen hatte, dass es bei der Rente mit 67 bleiben solle!
Dazu muss man wissen: Im Ergebnis bedeutet jede Verlängerung der Lebensarbeitszeit nichts anderes als eine Rentenkürzung durch die Hintertür für alle, die früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Ihre Rente wird um sogenannte mathematische Abschläge gekürzt.
Während SPD und Gewerkschaften den Vorstoß der Wirtschaftsministerin kategorisch ablehnen, kommt Unterstützung von Seiten der Arbeitgeber. Kanzler Friedrich Merz (CDU) drückt sich bislang um eine klare Aussage.
Renten-Kollaps eine Frage der Zeit
Fakt ist: Das deutsche Rentensystem steht vor dem Zusammenbruch. Aktuell beziehen mehr als 21 Millionen Menschen eine Altersrente. 379,8 Milliarden Euro wurden 2023 ausgezahlt. Die Einnahmen der Rentenkasse lagen bei 381,2 Milliarden Euro. Davon konnten aber nur 289,7 Milliarden Euro durch Beiträge eingenommen werden. Den Rest steuerte der Bund zu. Die Rente also wird also schon jetzt zu etwa einem Viertel von den Steuerzahlern finanziert.
Die Sozialausgaben für Rente und Gesundheit könnten bis 2045 sogar auf 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) anwachsen – also auf ein Viertel der gesamten Wirtschaftsleistung Deutschlands! Bereits heute liegt der Rentenbeitragssatz, den sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen, bei 18,6 Prozent. Er soll bis 2027 auf 20 Prozent steigen.
Sollten Migranten nicht die Rente retten?
Die Eintritt der sogenannten „Babyboomer“-Jahrgänge ins Rentenalter sowie eine immer längere Lebenserwartung drohen das System zu sprengen. Das Ammenmärchen von den Migranten, die einmal unsere Renten erwirtschaften (sollten), gehört längst ins Poesiealbum linksgrüner Einwanderungs-Ideologen. Rentenexperte Bernd Raffelhüschen (Uni Freiburg) hat exakt vorgerechnet, dass Migration nicht zu einer Entlastung, sondern zu einer zusätzlichen Belastung der Sozialsysteme führen wird.
Was schlägt die AfD vor?
Die Vorschläge der Parteien gehen zum Teil weit auseinander. Aber die AfD hat die Probleme früh kommen sehen und vor der sich anbahnenden Katastrophe gewarnt. Welche Alternativen schlägt sie vor?
► Die AfD will die Renten langfristig durchschnittlich auf 70 Prozent des letzten Nettoeinkommens erhöhen. Dafür sollen die Rentenbeiträge steigen. Diese Mehrkosten für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sollen aber durch geringere Steuern ausgeglichen werden.
► Zudem will die AfD einführen, dass bei der Geburt eines Kindes für jedes Kind den Eltern 20.000 Euro an Rentenbeiträgen zurückerstattet werden. Wenn diese Beiträge in dieser Höhe noch nicht errichtet wurden, soll eine entsprechende Freistellung von künftigen Zahlungen erfolgen. Die spätere Leistung der Rentenversicherung soll dadurch nicht gekürzt werden.
► Grundsätzlich will die AfD, dass auch Politiker in die staatliche Rente einzahlen, dass weniger Staatsdiener verbeamtet werden. Damit will sie die Zahl der Einzahlenden in die Rentenkasse erhöhen.
► Wer 45 Beitragsjahre angesammelt hat, soll nach dem Willen der AfD abschlagsfrei in Rente gehen können. Menschen ab einem Alter von 63 Jahren will die AfD mehr Möglichkeiten für Teilrentenbezug und Teilzeitarbeit ermöglichen.
In der Summe setzt die AfD auf eine Senkung der Lohnnebenkosten und auf eine wirtschaftspolitische Wende, die zu mehr Beschäftigung (= Beitragszahler!) führt sowie auf Eigentumsbildung als zusätzliche Altersvorsorge für das Alter.