Massiver Blackout in Spanien, in Teilen Portugals und Frankreichs

vor etwa 4 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Seit 12:30 Uhr sind viele Teile Spaniens und Portugals von einem vollständigen Stromausfall betroffen. Auch in Teilen Frankreichs und Italiens wurden Stromausfälle gemeldet. Das Unternehmen gehr davon aus, dass es „bis zu zehn Stunden und länger“ dauern wird, bis der Stromausfall vollständig behoben sein wird. Noch, so Red Eléctrica de España, gibt es keinen Hinweis, was den Stromausfall verursacht haben könnte.

Um etwa 13:35 Uhr meldete Red Eléctrica, dass die Stromversorgung im Norden und Süden der Halbinsel wiederhergestellt sei. Zwei Stunden später, um 15:30 Uhr, versicherte Red Eléctrica, dass die Stromversorgung in „mehreren Gebieten“ im Norden, Süden und Westen der Halbinsel“ wieder hergestellt werden konnte. Die Balearen wie auch die Kanarischen Inseln waren offensichtlich nicht von dem Stromausfall betroffen.

Nach einer Dringlichkeitssitzung bei Red Eléctrica de España leitet Regierungspräsident Pedro Sánchez seit 15.00 Uhr eine außerordentliche Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates, um die durch den Stromausfall im Land entstandene Situation zu analysieren.

Experten wie Fritz Vahrenholt sehen die Ursache in einer Überproduktion von Solarstrom.

Damit ein Stromnetz funktioniert, muss Erzeugung und Verbrauch zu jeder Zeit übereinstimmen. Durch den immer größeren Ausbau von Solar- und Windanlagen, deren Produktion man nicht genau prognostizieren kann, wird es immer schwieriger dieses Gleichgewicht zu halten.

In Krankenhäusern und Flughäfen werden mit Dieselgeneratoren mit Strom versorgt. Der Ausfall der Züge, sowie der Ampeln führt zu erheblichen Verkehrsproblemen. Aus den U-Bahnen wurden Fahrgäste von der Feuerwehr evakuiert. Die Internet-, Daten- und 5G-Dienste einiger Telekommunikationsunternehmen, wie Telefónica und Orange, sind ebenfalls betroffen. Auch Supermärkte wie Mercadona, die mit Notstromgeneratoren ausgestattet sind, blieben geöffnet und funktionierten normal.

Spanien hat zwar in den letzten Jahren massiv in Windgeneratoren und Solaranlagen investiert. 40 % des erzeugten Stromes kommen, laut Red Eléctrica de España, von Wind und Sonne. Die installierte Leistung beträgt 50 % des Stromverbrauchs. Die Kernkraftwerke produzieren aber 20 % des Stromes. Die installierte Leistung, im Verhältnis zum spanischen Stromverbrauch beträgt aber nur 5,5 %.

Eine prozentuale Bilanz, wie viel Leistung von PV-Anlagen kommt, ist allerdings bei der Stromversorgung unsinnig. Entscheidend ist, daß Erzeugung und Verbrauch zu jeder Sekunde im Gleichgewicht sind.

Spanien verfügt derzeit über sieben kerntechnische Anlagen, die den gesamten Brennstoffkreislauf abdecken: sieben in Betrieb befindliche Kernreaktoren: Almaraz I und II (Cáceres), Ascó I und II (Tarragona), Cofrentes (Valencia), Trillo (Guadalajara) und Vandellós II (Tarragona), eine Kernbrennstofffabrik in Juzbado (Salamanca) und ein Entsorgungszentrum für schwach-, mittel- und sehr schwach radioaktive Abfälle in El Cabril (Córdoba).

Kernkraftwerke laufen eben immer, Tag und Nacht, mit oder ohne Wind und auch bei Regen.

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