Studie zu Kriminalitätsrate von Migranten: Das steckt dahinter

vor 2 Monaten

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Die Migration nach Deutschland steigert die Kriminalitätsrate nicht. Zu diesem Schluss kommen Forscher in einer Studie des deutschen ifo-Instituts. Zwar sind Ausländer unter den in der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) aufgeführten Tatverdächtigen überrepräsentiert – das sei aber nicht auf ihre Demografie, sondern auf regionale Effekte zurückzuführen, meinen die Forscher.

Demnach seien Wohnort sowie die dort bereits vorherrschende Kriminalität entscheidend für die Bereitschaft einer Person, gegen das Gesetz zu verstoßen. Dass Ausländer dennoch in der PKS überrepräsentiert sind, liegt an den Regionen, in denen nicht-deutsche Tatverdächtige leben: Hier sei generell die Kriminalitätsbereitschaft erhöht, eben auch unter Einheimischen.

„Da Ausländer häufiger in kriminalitätsbelasteten Gebieten wohnen, ergibt sich ein statistischer Zusammenhang zwischen ihrem Anteil und der lokalen Kriminalitätsrate“, urteilen die Forscher, schlüsseln an dieser Stelle aber nicht auf, welche Regionen damit genau gemeint sind. Das ist aber entscheidend, weil manche Regionen, beispielsweise das Ruhrgebiet, Berlin oder Hamburg, seit Jahrzehnten als prädestinierte Zuzugsorte von Ausländern gelten.

Dass dort eine im Bundesdurchschnitt erhöhte Kriminalitätsrate herrscht, könnte also auf die bereits dort lebende Bevölkerung mit Migrationshintergrund zurückzuführen sein. Das haben die Forscher jedoch nicht untersucht. Ausgewertet wurden lediglich die polizeilichen Kriminalstatistiken von 2018 bis 2023. In letzterer stellten sie fest: Auf 1.000 ausländische Einwohner kamen 57 ausländische Tatverdächtige – unter deutschen Staatsbürgern waren es 19.

Weil aber eben die bevorzugten Wohnorte entscheidend seien, konnten die Forscher keinen „Zusammenhang zwischen einem steigenden Ausländeranteil in einem Kreis und der lokalen Kriminalitätsrate“ finden. Weiter aufgeschlüsselt sind Ausländer zudem meist jünger und männlich, was wiederum das Kriminalitätsrisiko erhöhen würde. Denn deutsche Tatverdächtige sind durchschnittlich elf Jahre älter und auch seltener männlich, wie die Forscher aus den nach Kreisen aufgeschlüsselten Statistiken entnehmen konnten.

Insgesamt lassen sich des Weiteren acht Prozent der Unterschiede bei der Kriminalitätsrate unterschiedlicher Landkreise auf Männeranteil und Altersunterschiede zurückführen. 44 Prozent, so die Forscher, hängen aber mit der Tatverdächtigenrate von inländischen Einwohnern zusammen. Auch interessant: Nur sechs Prozent sollen mit einer erhöhten Arbeitslosenquote zusammenhängen.

Nach den Auswertungen der Forscher hat die Zahl der Ausländer nicht einmal zu signifikanten Unterschieden bei verschiedenen Straftatbeständen geführt: Weder bei der Straßenkriminalität noch bei den Tötungsdelikten konnte ein Anstieg festgestellt werden. Mit anderen Worten: Die Forscher gehen davon aus, dass die regionalen Faktoren nicht die Kriminalitätsrate bei Ausländern erhöhen, weil eine Erhöhung aufgrund dieser Faktoren auch bei der Zuwanderung von inländischen Staatsbürgern zu beobachten wäre.

Im Ergebnis kann es also richtig sein, dass Migration nicht die Kriminalitätsrate steigert. Weil mit Migration aber Veränderungen einhergehen, die eine Region langfristig prägen können und somit auch die regionale Kriminalitätsrate erhöhen können, bleibt diese Rechnung nur auf dem Papier nachvollziehbar.

Schlüsselt man die Tatverdächtigen der PKS nach Kreisen auf, müsste man auch den Ausländeranteil in diesen Kreisen und die Migrationsgeschichte der einheimischen Bevölkerung einbeziehen. Die Studie offenbart aber eben doch einen interessanten Umstand: Offenbar zieht es Zuwanderer öfter in bereits kriminellere Gegenden.

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