Neun Jahre nach Grenzöffnung bezieht noch immer die Hälfte der Syrer in Deutschland Bürgergeld

vor 5 Monaten

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Die Aussagen von Enzo Weber, Präsident des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, ließen aufhorchen: Eine mögliche Rückkehr in Deutschland tätiger Syrer wäre für den deutschen Arbeitsmarkt verkraftbar, erklärte er am Montag. Weber riet dazu, denjenigen, die in ihre Heimat zurückkehren wollen, keine Steine in den Weg zu legen. Sie könnten mit der Erfahrung und Qualifikation aus Deutschland wertvolle Beiträge beim Wiederaufbau ihres Landes leisten.

Seine Aussagen widersprachen der Fachkräfteerzählung der vergangenen Jahre deutlich. Und auch die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit unterstützen seine Aussagen. Denn auch neun Jahre nach dem Einsetzen der Asylwelle 2015 beziehen rund die Hälfte der Syrer in Deutschland Bürgergeld. Der Großteil jener Migranten verfügt über keinerlei berufliche Qualifikationen.

Gemäß den Zahlen aus dem Bundesamt für Statistik lebten zum 31. Dezember 2023 genau 972.460 syrische Staatsangehörige in Deutschland. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge verzeichnete seitdem 72.420 Erstanträge auf Asyl durch Syrer. Das ergibt eine Zahl von 1.044.880 Personen. Rund die Hälfte dieser Personengruppe bezieht in Deutschland Bürgergeld.

Seit 2015 schossen die Asylzahlen in die Höhe.

Im August 2024, zum Stand der letzten Erhebung, waren es 518.050 Personen. Zwei Jahre zuvor lag die Zahl bei 497.810 Personen. Die Zahl der Transferleistungsempfänger ist also weiter gestiegen, wenngleich seit August 2022 auch Zehntausende Syrer nach Deutschland einwanderten. Den Anspruch auf Bürgergeld erwirbt ein syrischer Staatsbürger jedoch nach frühestens 18 Monaten des Aufenthaltes in Deutschland. Zuvor erhält er Zahlungen über das Asylbewerberleistungsgesetz.

Lediglich 222.610 Syrer in Deutschland gingen im Mai 2024 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach, das heißt, sie zahlten in die Sozialkassen ein. Das ist eine Quote von 32,7 Prozent. Zum Vergleich: Unter Deutschen lag die SvB-Quote im Mai bei 65,3 Prozent. Und das, obwohl die deutsche Bevölkerung im Durchschnitt deutlich älter ist als die syrische.

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