Syrer erhielt Integrationspreis der Landesregierung – und besprühte später den Landtag mit „Free Gaza“

vor etwa 9 Stunden

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Ein Mann, den die Landesregierung in Hannover 2022 noch als Paradebeispiel gelungener Integration präsentierte, wurde wegen einer Attacke auf das niedersächsische Parlament verurteilt. Der Fall sorgt für massives Unbehagen. Die Staatskanzlei distanziert sich, die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) fordert Konsequenzen. Über diese Verbindung hatte zunächst die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet.

In der Nacht auf den 14. September 2024 sprühte der heute 25-jährige Syrer Mohammad Kawaa mit Komplizen die Parole „Free Gaza“ in roter Farbe auf die Fassade des Landtags in Hannover. Der entstandene Sachschaden beträgt rund 70.000 Euro. Das Parlament musste die historische Sandsteinfassade aufwendig reinigen lassen. Außerdem wurde ein nahegelegenes Kunstobjekt besprüht.

Am 2. September 2025 verurteilte das Amtsgericht Hannover den 25-jährigen Mohammad K. aus Nienburg zu einer Geldstrafe von 2.000 Euro (100 Tagessätze à 20 Euro). Er hatte die Tat gestanden. Vor Gericht bezeichnete er sie als „Akt der Verzweiflung“, sein Verteidiger sprach von einem „Ausdruck purer Verzweiflung“. Ein nach unten zeigendes rotes Dreieck will er hingegen nicht gesprüht haben.

Das Urteil ist seit dem 10. September 2025 rechtskräftig. K. muss neben der Strafe auch die Gerichtskosten tragen. Nach Angaben seines Verteidigers absolviert er derzeit eine Ausbildung als Sozialassistent und bezieht BAföG. Der Landtag kündigte an, den Täter zusätzlich auf Schadensersatz zu verklagen.

Nur zwei Jahre zuvor war derselbe Mann im Rahmen des Wettbewerbs „Erfolgsgeschichten aus Niedersachsen 2.0“ von der Staatskanzlei geehrt worden. Am 22. November 2022 fand die Preisverleihung im Gästehaus der niedersächsischen Landesregierung statt. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) trat als Ausrichter auf.

Das Bündnis „Niedersachsen packt an“ veröffentlichte damals eine Pressemitteilung, in der Kawaas Geschichte als „besonders berührend und bemerkenswert“ bezeichnet wurde. Er habe jungen Menschen beim Verein „Politik zum Anfassen“ vermittelt, wie Beteiligung an politischen Prozessen funktioniere. Der Text stand unter der Überschrift: „Zeigen, wie Integration gelingt!“ Preisgeld gab es nicht – doch die Würdigung war prominent: Kawaas Name wurde genannt, er erhielt Blumen, und die Staatskanzlei setzte ihn öffentlich als Beispiel gelungener Integration in Szene.

Ein Sprecher der Staatskanzlei erklärte gegenüber dem Evangelischen Pressedienst, eine klare Distanzierung „sei selbstverständlich und mehr als angezeigt.“ Eine Aberkennung sei aber formal nicht möglich. Konsequenz: Der Name des Syrers wurde nachträglich aus der Pressemitteilung gelöscht, ebenso ein Foto, das ihn strahlend neben dem Ministerpräsidenten zeigte.

Besonders scharf äußerte sich die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Hannover. Sie forderte, Kawaa die Auszeichnung vollständig abzuerkennen. In einer Mitteilung wirft die DIG ihm vor, er sei nicht nur für den Landtagsanschlag verantwortlich, sondern auch regelmäßig bei pro-palästinensischen Veranstaltungen in Erscheinung getreten. Kawaa sei ein „Hamas-naher Aktivist und Islamist.“

Weiter schreibt die Gesellschaft: „Kawaa ist Mitorganisator der ‚Intifada Hannover‘, […] dort wird regelmäßig zur Vernichtung des Staates Israel aufgerufen. Kawaa fällt dort immer wieder durch lautstarke Beschimpfung und Drohgebärden gegenüber Gegendemonstranten auf.“

Am 12. September 2025 wurde erneut ein „Free Gaza“-Schriftzug an einem Erweiterungsgebäude des Landtags entdeckt. Landtagspräsidentin Naber kündigte daraufhin an, die Sicherheitsmaßnahmen rund um das Parlamentsgebäude weiter auszubauen.

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