SZ erklärt: Lehre aus dem Iran-Krieg muss der Ausbau der Erneuerbaren Energien sein

vor etwa 12 Stunden

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Während sich alles um die Frage dreht, wie erfolgreich der US-Schlag gegen das Atomprogramm des Iran war und die gerade erst vereinbarte Waffenruhe vonseiten der Mullahs gebrochen wurde, zieht man bei der Süddeutschen Zeitung erstaunliche Schlüsse. In einem Meinungsbeitrag schreibt der Autor Michael Bauchmüller, die Lehre aus dem Krieg sei: „mehr Tempo machen bei der Energiewende“.

Es geht um die Frage, ob der Iran die Straße von Hormus sperrt – Bauchmüller beschreibt ein Bedrohungsszenario wie nach Russlands Angriff auf die Ukraine, als das Gas (aufgrund der Abhängigkeit des deutschen Systems) knapp wurde. Er hat aber auch eine Lösung parat: „Wer schon die Wärmepumpe installiert hat, muss sich um Heizöl- oder Gaspreise nicht scheren. Wer ein Elektroauto fährt, den kümmern die Spritpreise nicht mehr“.

„Ein Land, das seine Energieversorgung auf erneuerbare Energien umstellt, kümmert weder der Weltmarkt für Kohle noch der für Uran.“ Dass aber Wärmepumpen Strom brauchen, der teilweise auch aus Gas produziert wird, bleibt unerwähnt und wird scheinbar nicht bedacht. Auch die drohende Netzüberlastung und die Netzschwankungen durch die Einspeisung von Erneuerbaren Energie wird nicht erwähnt.

In Deutschland laufen 60 Prozent der gesamten Energieversorgung von Industrie, Verkehr und Wärme über Öl und Gas. Der Autor fordert einen schnelleren Ausbau der Elektromobilität und der dazugehörigen Infrastruktur. Außerdem solle grüner Wasserstoff gefördert werden. Die Umstellung sei „kein Hexenwerk“. „Es kostet nur einen Haufen Geld“, schreibt er salopp.

Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien könne Deutschland zeigen, wie „ein Industrieland erfolgreich und klimafreundlich zugleich funktioniert“ – obwohl sich in der Realität aktuell genau das Gegenteil zeigt: Der Standort Deutschland ist für viele Unternehmen aufgrund der teuren Energiepreise nicht mehr wirtschaftlich. Immer mehr Firmen reagieren mit Stellenabbau oder wandern ins Ausland ab.

Bei der SZ bleibt man davon unberührt. Bauchmüller macht weiter: Die Investitionen würden sich in jeder Hinsicht lohnen, es brauche dann auch keine staatlichen Unterstützungsmaßnahmen. Dass erneuerbare Energien auch subventioniert werden – geschenkt. Deutschland könne sich bei einem Ausbau der erneuerbaren Energien nicht von Autokraten „in die Zange nehmen lassen“, die Abhängigkeit als Waffe einsetzen würden. Doch genau das begann in Deutschland schon unter Merkel – mit dem Atomausstieg und der Energiewende.

Zum Schluss wird noch ein seltsamer Gedanke präsentiert: „Und wenn es, was der Himmel verhüten möge, mal zum Allerschlimmsten kommt, einem Krieg im Herzen Europas – dann lassen sich Windräder weit schlechter treffen als große Kraftwerke.“

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