
In einem Interview mit der Westfalenpost schlägt Geschäftsführer des Sicherheitsdienstes SNS-Services, Gregory Staats Alarm: „Dass im Rahmen einer Bäderabsicherung gegenüber einem unserer Mitarbeitenden ein Messer gezückt wird, habe ich in meiner Firma noch nicht erlebt“. Staats stellt klar, dass die Bedrohung vor allem von Gruppen von „jungen Männern mit Migrationshintergrund“ ausgeht.
Anlass für seine Äußerungen sind jüngste Angriffe auf Mitarbeiter der SNS-Security bei ihrem Dienst in Freibädern in den nordrhein-westfälischen Städten Hagen und Gevelsberg. Dabei sind zwei Mitarbeiter attackiert, mit einem Messer bedroht und verletzt worden. Einer der Mitarbeiter wurde auf dem Boden liegend von seinen Angreifern zusammengetreten.
„Der brutale Übergriff einer gewaltbereiten Gruppe auf einen unserer Mitarbeitenden ist aus unserer bisherigen Erfahrung schon hervorzuheben, obwohl wir seit Jahren mehrere Schwimmbäder in NRW betreuen“, erklärt Staats. Zwar habe es auch früher Auseinandersetzungen gegeben, doch seien das Gewaltpotenzial und die Häufigkeit „heute deutlich höher“.
Der Geschäftsführer der Sicherheitsfirma schlussfolgert: „Das, was in den Großstädten seit einigen Jahren eine wachsende Herausforderung darstellt, schwappt verstärkt in die kleineren Städte über“. Gefragt nach der Tätergruppe an Freibädern berichtet Staats, dass es sich dabei um Gruppen aus jungen Männern handelt.
Darunter befänden sich auch Mitläufer im Alter von geschätzt 12 bis 13 Jahren. „Ob man es hören will oder nicht – zu einem großen Teil sind es junge Männer mit Migrationshintergrund, die auffallen“, stellt der Sicherheitschef klar. „In diesen Gruppen ist eine größere Aggressivität vorhanden, viele sind bewaffnet“, warnt Staats. Zudem bestehe bei den genannten Gruppen „ein Problem mit Autorität“.
„Es wäre wünschenswert, dass Ordnungsamt und Polizei in den Bereichen der Bäder eine entsprechende Präsenz zeigen“, hofft Staats. Als weiteren Lösungsansatz führt er an, dass man größeren Gruppen entsprechender Täterbilder den Zugang zum Freibad verwehren könnte. „Nach Abwägung der Verhältnismäßigkeit“ könne es besser sein „dass die sich zu Hause in die kalte Badewanne legen und am nächsten Tag wiederkommen“.
Von Tag zu Tag nimmt die Gewalt an deutschen Freibädern zu. Zuletzt kam es in der baden-württembergischen Kleinstadt Satteldorf zu Tumulten, bei denen sich Mitarbeiter zum Schutz selbst einschlossen. Die Situation eskalierte, obwohl die Stadt bereits vier Sicherheitsmitarbeiter für das Freibad eingestellt hat. 1.000 Euro pro Woche kostet der Service, wie der Bürgermeister der Stadt, Thomas Haas (CDU), gegenüber dem SWR angab – für eine Stadt mit rund 5.500 Einwohnern sind diese Kosten durchaus eine hohe Belastung (Apollo News berichtete).