
Es ist nun eine Nacht seit dem Tag des Anschlags in München vergangen, bei dem ein mutmaßlicher Islamist in eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi gefahren ist und dabei mindestens 30 Menschen verletzte, zwei davon „sehr schwer“. Seither werden immer mehr Details über den mutmaßlichen Täter bekannt.
Es handelt sich dabei um den Afghanen Farhad N. Der 24-Jährige ist seit 2016 in Deutschland. Nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung durfte N. trotz eines abgelehnten Asylantrags im Land bleiben. N. war vor seiner Tat bereits polizeibekannt, jedoch nicht vorbestraft – einige kleinere Verfahren gegen ihn wurden laut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eingestellt.
Besonders brisant: N. war auch in den sozialen Medien aktiv. Auf Instagram besaß der mutmaßliche Täter rund 60.000 Follower, auf TikTok waren es rund 30.000. In einem seiner Beiträge ist auch das spätere Tatfahrzeug, ein beiger Mini Cooper, zu sehen. Kurz vor dem Anschlag soll der Mann in den sozialen Medien einen islamistischen Beitrag veröffentlicht haben. Es war nicht das erste Mal, dass er solche Inhalte teilte, dennoch war er bislang unter dem Radar der Sicherheitskräfte geblieben.
Derzeit geht die Polizei von einem extremistischen Hintergrund aus. Die bayerische Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft (ZET) hat deshalb die Ermittlungen übernommen. Die Wohnung des mutmaßlichen Täters in München-Solln wurde bereits am Donnerstagnachmittag durchsucht.
Der mutmaßliche Täter soll, wenn es nach der Bundesregierung geht, möglichst schnell in sein Herkunftsland abgeschoben werden. Das haben sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz als auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser am Donnerstag mehrmals betont. Davor soll N. jedoch noch vor ein deutsches Gericht gestellt werden und offenbar zumindest einen Teil seiner Strafe in Deutschland absitzen.
Am Donnerstagabend organisierten linke Aktivisten und Gewerkschaftsmitglieder eine Demo gegen „Rassismus und Instrumentalisierung“ auf dem Odeonsplatz (Apollo News berichtete). Laut Polizei waren 500 Teilnehmer anwesend. Unter anderem der Münchener Verdi-Chef Harald Pürzel war vor Ort und hielt eine Rede. Bei einer Stellungnahme gegenüber der Presse griff er die Politik scharf an und warnte vor „rechten Kräften, die Hass und Hetze säen“. „Wir müssen alle dafür kämpfen, dass dieses Land lebenswert, vielfältig und plural bleibt“, betonte er weiter.