
Die Tagesschau-Sprecherin Aline Abboud wird ihre journalistische Karriere beenden und ins Bundesentwicklungsministerium wechseln. Dort soll sie als Sprecherin und Leiterin des Pressereferats der SPD-Politikerin Reem Alabali-Radovan mitwirken. Das berichtet die Berliner Morgenpost. Die 37-jährige Journalistin arbeitete von 2016 an zunächst für das ZDF und seit 2021 für die ARD. Dort war sie von 2021 bis 2024 im Moderatorenteam der „Tagesthemen“. 2024 beendete sie dort ihre Tätigkeit aus privaten Gründen. Jetzt folgt der Wechsel in das SPD-Ministerium.
Dass Abboud in ein SPD-geführtes Ministerium wechselt, ist dabei wenig überraschend. Abboud pflegte schon in ihrer Zeit beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk beste Verbindungen zur SPD.
So ist Abboud Partnerin der „Candid Foundation“, einem Think-Tank, der eine Vielzahl von Initiativen, Kooperationen und Forschungsprojekten mit Schwerpunkt auf Medien und Mediation im Nahen Osten, in Afrika, Asien und im Mittelmeerraum fördert. „Wir initiieren Projekte, die das interkulturelle Verständnis und kreative Ansätze in der internationalen Entwicklung fördern“, heißt es von der Foundation über sich selbst. Als Partner führt die Foundation neben dem Auswärtigen Amt, dem Bundeswirtschaftsministerium, der Landesregierung Nordrhein-Westfalen auch die Friedrich-Ebert-Stiftung. Diese steht der SPD nahe.
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In ihrer Zeit beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk interviewte Abboud für den öffentlich-rechtlichen Podcast „Absolute Mehrheit“ von dem Online-Format Funk ihre neue Chefin Reem Alabali-Radovan.
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Als Sprecherin des Entwicklungsministeriums sieht sich Abboud massiven Einsparungen entgegen. Ihre Chefin, die SPD-Ministerin Reem Alabali-Radovan, hatte sich darüber zuletzt öffentlich echauffiert. Das wird nicht einfach. „Es sind harte Einsparungen, die ich da vornehmen muss“, so Alabali-Radovan im Interview mit Politico. Fast eine Milliarde Euro weniger soll ihr Ministerium nach den Plänen von Finanzminister Lars Klingbeil ausgeben – also muss gespart werden.
Sehr zum Unwillen der SPD und ihrer Ministerin. Letztere spricht sich jetzt erneut für eine sogenannte Reichensteuer aus – um die bisherige Ausgabenpraxis des Entwicklungsministeriums weiter zu finanzieren. Auf die Frage des Nachrichtenmagazins Politico, ob sie eine solche Steuer nach wie vor richtig finde, machte die SPD-Politikerin klar: „Das tue ich und ich finde auch, wir müssen Vermögen stärker in Verantwortung nehmen.“