
Am Samstagnachmittag soll ab 16 Uhr eine Rave-Demo gegen Rechts unter dem Motto „Bass gegen Hass – Solidarisch in die Kommunalwahl“ in Essen stattfinden. Laut Essener Polizei werden 1.000 Teilnehmer erwartet. Die Veranstaltung war schon seit Wochen angemeldet, wie die WAZ berichtet, findet jedoch nun einen Tag statt, nachdem ein 17-jähriger Kosovare mutmaßlich gezielt seine Lehrerin mit einem Messer in den Bauchraum stach. Die Lehrerin überlebte laut Focus online nur wegen einer Not-OP.
Zur Demonstration rufen die Bündnisse „Essen stellt sich quer“, „Zusammen gegen Rechts Essen“ und „Aufstehen gegen Rassismus“ auf. Der Demonstrationszug soll von DJs und Umzugswagen begleitet werden und auf einer fünf Kilometer langen Strecke vom Hauptbahnhof bis nach Frohnhausen führen.
Am 28. Juni 2024 gab es anlässlich des Bundesparteitags der AfD in der Stadt schon einmal eine Rave-Demo, zu der rund 5.000 Menschen erschienen. Ein weiterer Rave fand am 5. September 2024 statt und richtete sich gegen einen Bürgerdialog der AfD. Auch die Demonstration am Samstag richtet sich explizit gegen die Partei.
So heißt es im Veranstaltungsaufruf: „Sie will demokratische Grundrechte abschaffen, soziale Errungenschaften rückgängig machen, legitimiert rechte Straßengewalt und spaltet unsere Gesellschaft. Wir sagen: Schluss damit! Kein Fußbreit dem Faschismus – weder im Stadtrat noch im Bundestag!“
Die Gruppe „Zusammen gegen Rechts Essen“ sagt, dass man „Haltung zeigen und Spaß dabei haben“ solle. Es gibt Awareness-Teams und es soll keine Queerfeindlichkeit, keinen Sexismus oder Rassismus geben. Alkohol- und Drogenkonsum sind behördlich verboten, heißt es in einem Post vom Freitag. In einem zweiten Post vom gleichen Tag heißt es allerdings: „Bitte konsumiert rücksichtsvoll“.
Dieses Mal haben sich die Veranstalter für eine noch längere Strecke entschieden, um „noch mehr Aufmerksamkeit zu generieren“, wie Sonja Baumann von „Essen stellt sich quer“ gegenüber der WAZ sagt. „Die Stadt wird zur Tanzfläche für Demokratie, Vielfalt und Solidarität“, so die Organisatoren. Dem Bündnis „Essen stellt sich quer“ gehören unter anderem die Jusos Essen, die Grüne Jugend, die Ortsgruppe des Deutschen Gewerkschaftsbundes und die Katholische Junge Gemeinde an.