
Es geht um Taschenmuschis, Anal-Praktiken und Werbung für Brust-Amputationen: Das TikTok-Jugendformat „safespace“, das vom rbb produziert und damit zu 100 Prozent von den Beitragszahlern finanziert wird, bietet ein unfassbares Sammelsurium an Absurditäten. Nun kam durch eine AfD-Anfrage heraus: Knapp 1,4 Millionen Euro hat das Format die Zwangsgebührenzahler bislang gekostet.
Dennis Hohloch, medienpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion Brandenburg und zugleich Mitglied des Rundfunkrats des rbb, hatte die Gremienanfrage zu dem seit September 2020 veröffentlichten Format gestellt. Demnach belaufen sich die Kosten von „safespace“ auf monatliche 23.677 Euro. Einschließlich Juni 2025 sind das 1.373.266 Euro.
Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren sollen durch „safespace“ über sensible Themen wie Pubertät und Sexualität aufgeklärt werden, so schreibt es der rbb auf seiner offiziellen Website und betont: Ziel des Formats sei es, entspannt und offen über schamhafte Themen zu sprechen und so Tabus zu brechen.
Dennis Hohloch, medienpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion Brandenburg.
Allerdings werden unter dem Deckmantel der Aufklärung fragwürdige Ideologien verbreitet und junge Menschen zu gefährlichen Eingriffen ermutigt. 2024 beispielsweise gab eine Moderatorin namens Saphira, die sich als „non-binär identifiziert“, in einem Video Anleitungen, wie man sich mit einem „Binder“ die Brüste abbindet, um einen flachen Oberkörper zu simulieren. Eine junge Zuschauerin kommentierte, ihre Mutter erlaube ihr das nicht und bezeichne das Brust-Abbinden als Selbstverstümmelung. Der Kanal rät dem Mädchen kurzerhand, den Binder anderweitig zu besorgen, wenn die Mutter „nicht aufgeklärt genug“ sei.
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Noch schockierender ist ein weiteres Video, in dem die safespace-Moderatorin Saphira die chirurgische Entfernung von Brüsten erklärt. Anhand einer kindlich illustrierten Animation wird der Eingriff dargestellt. „Zuerst entfernt man die Nippel und legt sie erstmal bei Seite“, dann werden die Brüste „schön flach“ operiert, heißt es im Video. Über das Ausmaß und die unzähligen medizinischen Risiken, die mit so einer Operation einhergehen, wird natürlich nicht aufgeklärt. Stattdessen läuft das Abbinden und Amputieren von gesunden Brüsten beim rbb unter dem Motto „Young-Health“.
In einem anderen Clip zeigt die Moderatorin, wie man sich richtig verhält, wenn man einen Trans-Mann auf der Damentoilette antrifft: Weder ein Anruf bei der Polizei noch die Frage „Entschuldigung, sind Sie ein Mann oder eine Frau?“, sind demnach korrekt. Die laut „safespace“ einzig richtige Verhaltensweise: Einach ohne die Person anzusprechen in die Toilettenkabine vorbeihuschen.
Ein weiterer Clip zeigt eine Moderatorin, die sich scherzhaft darüber lustig macht, wie schwer es ist „mit Pussy“ draußen zu pinkeln.
Vor kurzem gab eine der Moderatorinnen eine Anleitung für den Bau der „Taschenmuschi“. Sie erklärte: „Als Erstes nimmst du ein Geschirrhandtuch und faltest es einmal in der Mitte. Danach nimmst du dir einen Gummihandschuh und legst ihn in etwa so hier drauf. Ey, und übrigens: Das sind alles Dinge, die du ganz easy bei deinen Eltern zu Hause abziehen kannst. Und jetzt rollst du es auf, so eng, wie du es eben brauchst. Das, was hier oben jetzt vom Handschuh herausschaut, klappst du einfach um. Jetzt brauchst du nur noch eine Socke. Damit beim Benutzen nichts verrutscht, ziehst du die Socke einfach bis ganz nach oben. Dann ist das alles richtig schön tight.“
In einem weiteren Video, das vor kurzem hochgeladen wurde, erklärt die Moderatorin, was man sich so alles in den Po stecken kann, wenn es einem zu langweilig wird, den Finger darin verschwinden zu lassen. Ihr Vorschlag: Ein Kugelschreiber – der allerdings einen Stopper haben sollte, damit er nicht im Po verschwindet. Auch eine Flasche, die den „Pfirsich“, wird zunächst als mögliche Alternative zum Finger genannt, allerdings weist die Moderatorin darauf hin, dass diese zu gefährlich sei („Zu spitz“, „zu dreckig“). Stattdessen könne man aber beispielsweise einen sauberen Fleischklopfer nutzen.
Auch wenn der Service-Charakter der beiden Anleitungen unbestritten ist und das Bastelergebnis der Socken-Montage den Nutzer im Einzelfall beglücken mag – eine Vergemeinschaftung der Kosten für dieses Privat-Vergnügen ist absurd und ein weiteres Beispiel dafür, warum es kaum mehr tragbar ist, Bürger zur Zahlung der Zwangsgebühr zu nötigen.
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