„Taurus“-Kanzler Merz: „Selenskyj kann sich auf mich verlassen!“

vor etwa 4 Stunden

Blog Image
Bildquelle: Deutschland Kurier

Kaum im Amt, überschlägt sich der mit Ach und Krach gewählte neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mit Solidaritätsadressen in Richtung Kiew. ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten erwies sich dabei als verlässliche Stichwortgeberin: „Präsident Selenskyj hat Ihnen auch schon gratuliert. Kann er damit rechnen, dass ein Bundeskanzler Merz ihm Taurus-Marschflugkörper liefern wird?“, fragte die Staatsfunkerin.

Merz nickte zwar zustimmend, blieb aber, um die Brisanz des Themas wissend, mit seiner Antwort dann doch lieber im Ungefähren: „Präsident Selenskyj weiß, dass er sich auf mich und die Bundesrepublik Deutschland verlassen kann.“

Merz sagte dies so beiläufig, als ginge es darum, ob ihm die Aussicht auf den Reichstag aus seinem Büro im fünften Stock des Kanzleramtes gefalle, und nicht etwa um eine Frage von Krieg und Frieden im Allgemeinen und der Sicherheit Deutschlands im Besonderen.

Denn das Thema „Taurus“ markiert nach allen bisherigen deutschen Grenzüberschreitungen für Russland die ultimative „rote Linie“. Daran hat der Kreml nie einen Zweifel gelassen.

Das weiß auch Merz. Deswegen schleicht er neuerdings um das Thema herum wie die Katze um den heißen Brei, nachdem er kürzlich noch im Deutschen Bundestag der Ukraine diesen weitreichenden Marschflugkörper „binnen 24 Stunden“ liefern wollte. Jetzt verschanzt sich Merz hinter der Formulierung, Deutschland werde die Entscheidung „in Abstimmung mit den Verbündeten“ treffen – was an den weitreichenden Folgen allerdings nichts ändert.

Die öffentlich-rechtlichen Sender blenden derweil die Brisanz des Themas aus. Die ARD-Tagesschau lieferte einen Bericht der Kiewer Korrespondentin – Tenor: „Die Ukraine hofft jetzt auf den Marschflugkörper ‚Taurus‘.“

Und dann, in einem Kasten, eine technische Beschreibung – Zitat:

„Der Marschflugkörper vom Typ ‚Taurus‘ ist rund fünf Meter lang und wiegt fast 1.400 Kilogramm. Er ist mit einem eigenen Triebwerk und mehreren Navigationssystemen ausgestattet, die einen autonomen Tiefflug durch gegnerisches Gebiet ermöglichen. Das bedeutet, die Marschflugkörper können im Krieg aus sicherer Entfernung von Kampfflugzeugen abgefeuert werden und Ziele in bis zu 500 Kilometern Entfernung treffen und zerstören.“

Nicht eine Sekunde der kritischen politischen Einordnung. Denn es liegt auf der Hand, was den „Taurus“ für Kiew so interessant macht: Im Gegensatz zu den anderen, schon vorhandenen amerikanischen bzw. britischen Marschflugkörpern ist die deutsche Fernwaffe mit 500 Kilometer Reichweite in der Lage, bis nach Moskau zu fliegen – und das mit einem deutlich höheren Zerstörungspotential als die amerikanischen und britischen Raketen!

Und noch etwas wird von den Systemsendern verschwiegen: Schon vor vier Jahren gab die Bundeswehr, wie aus Militärkreisen verlautet, Geodaten zu Russland in Auftrag. Daten, die es der Ukraine ohne US-amerikanische Informationen ermöglichen würden, den „Taurus“ auf Ziele zu programmieren wie etwa die Krim-Brücke oder den Roten Platz in Moskau.

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von Deutschland Kurier

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von Deutschland Kurier zu lesen.

Weitere Artikel