Tausende Pleiten im Januar – Experten warnen vor Insolvenz-Welle

vor 3 Monaten

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Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist im Januar angestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Insolvenztrend, erstellt vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), über den das Handelsblatt vorab berichtet. Das IWH meldet im Januar 1342 Firmenpleiten.

Das sind 49 Prozent mehr als im Durchschnittstrend der letzten drei Januarmonate vor Corona – und unheilvolle Vorboten eines Trends. Ökonomen sehen ein Jahr der Insolvenz auf Deutschland zukommen, ein deutlicher Anstieg von Pleiten wird prognostiziert. Insolvenzexperte Biner Bähr befürchtet gar: Es könnten bis zu 30.000 Insolvenzen sein. Das wäre ein Anstieg von mehr als 30 Prozent. Grund dafür ist auch die schwächelnde Konjunktur, erklärt er dem Handelsblatt. Hohe Kosten für Energie und Arbeitskräfte sowie deutlich mehr Aufwand für Bürokratie erschweren die Lage der Unternehmen zusätzlich.

Dazu kommt, dass die Zahl der Insolvenzen bereits im vergangenen Jahr um 25 Prozent gestiegen ist – was den Anstieg von 30 Prozent wiederum noch dramatischer machen würde. Damit ist Deutschland auf Kurs, Zahlen wie während der weltweiten Finanzkrise zu erreichen. Damals zählte das Statistische Bundesamt bis zu 32.000 Pleiten.

Im Grunde ist die Lage aber noch dramatischer als damals: Denn aktuell trifft die Insolvenz-Welle verstärkt die wirtschaftliche Substanz. Die Insolvenzen verursachen demnach größere volkswirtschaftliche Schäden als 2008/2009, ergeben Schätzungen der Auskunftei Creditreform. Ihr zufolge blieben Gläubiger im Jahr 2024 durch Firmenpleiten auf Forderungen in Höhe von 56 Milliarden Euro sitzen.

Allein bei den zehn Prozent der größten insolventen Unternehmen im Januar stehen 13.500 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren sind damit 110 Prozent mehr Arbeitsplätze betroffen. Insgesamt dürfte sich auch hier ein schlechter Trend weiter fortsetzen – 2024 waren es 320.000 Jobs betroffen, 2023 noch 205.000.

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