
Ein Netz aus linksgerichteten NGOs hatte für den vergangenen Sonntag einen groß angelegten Demonstrationsaktionstag geplant, um ein Verbotsverfahren gegen die AfD zu provozieren. Über 60 NGOs, darunter staatlich finanzierte Gruppen und Linksextreme (Apollo News berichtete) aus der ganzen Bundesrepublik, hatten sich schnell dem Aufruf des Netzwerks „Zusammen Gegen Rechts“ und der Kampagne „Menschenwürde verteidigen – AfD-Verbot Jetzt!“ angeschlossen.
Die Demonstrationen sollten, so das ausgesprochene Ziel der Aktion, den Bundestag, den Bundesrat und die kommende Bundesregierung dazu drängen, „unverzüglich das Verbotsverfahren gegen die AfD vor dem Bundesverfassungsgericht einzuleiten“. Bewusst nannte man in dem Aufruf zur Demonstration auch immer wieder die Großdemonstrationen nach der in großen Teilen falschen Correctiv-Recherche über das vermeintliche Treffen von rechten Politikern in Potsdam.
Vom groß geplanten Aktionstag blieb am Sonntag aber wenig zu sehen: Die allermeisten Demonstrationen, eigentlich als starkes Symbol für den Zusammenhalt der Gesellschaft gegen die AfD gedacht, blieben bis auf wenige Ausnahmen weit unter der erwarteten Teilnehmerzahl. Gegenüber den Menschenmassen, die man nach der Correctiv-Recherche auf die Straße bringen konnte, waren die Demonstranten am Sonntag in den meisten Orten nur ein kleines Häufchen.
Am Sonntag und Montag hatten die Berichte von der Polizei oder den Lokalmagazinen der Bundesrepublik vielerorts nur zu berichten, wie enttäuschend die Demonstration verlief. So hieß es rückblickend von einem Sprecher der Landesleitstelle Nordrhein-Westfalen bei Bild: „Es war eine recht überschaubare Versammlungslage in Nordrhein-Westfalen. In Essen waren 5000 Teilnehmer angemeldet, es kamen allerdings nur 500. In Witten waren 1000 Teilnehmer angemeldet, es kamen 220“. Auch das Polizeipräsidium Mittelfranken gab bei Bild bekannt: „In Nürnberg haben die Omas gegen Rechts angemeldet, es kamen 500 Teilnehmer, es waren nicht so viele, wie ursprünglich angemeldet.“
Auch in Freiburg waren eigentlich 5000 Teilnehmer erwartet worden. Laut Polizeiinformationen waren es am Ende schlappe 1.200 Menschen, die dem Demoaufruf folgten. Selbst in der Hauptstadt Berlin waren es wohl nur rund 4000 Teilnehmer am Sonntag – zum Vergleich: Im Zuge der „Demos gegen Rechts“ nach der Correctiv-Recherche erreichten die Aktionsbündnisse größtenteils über 100.000 Teilnehmer, manchmal sogar über 150.000 Demonstranten, und das im Winter.
In Köln, wo auch laut dem Magazin express.de wesentlich weniger Menschen kamen als erhofft, hatte das Magazin die Demonstrationsteilnehmer auf die Anzahl der Teilnehmer angesprochen. Die Antwort war meist negativ: „Hier ist schon wieder alles vorbei. Ziemlich enttäuschend“, so ein Teilnehmer am Nachmittag. „Das reine AfD-Verbot scheint nicht so viele Leute zu ziehen. Schade! Es waren nicht besonders viele Leute da“, berichtete der Leserreporter von vor Ort. Auch in anderen Städten blieb der Ansturm auf die Demos aus: In der Hamburger Innenstadt hatten sich nach Polizeiangaben knapp 4.000 Menschen versammelt, nach dem Potsdam-Treffen waren es bei der Großdemo „gegen Rechts“ 80.000 Menschen. In Leipzig waren laut Veranstalter am Sonntag 500 Leute da, in Dresden nach Angaben der Polizei bis zu 550.