Teilweise übersteigt der Einbruch bereits das Ausmaß des Corona-Crashs

vor 21 Tagen

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An den Börsen macht sich mittlerweile auch über die Zölle von US-Präsident Donald Trump hinaus Panik über eine mögliche globale Rezession breit. Während die Wall Street noch bis 15:30 Uhr deutscher Zeit geschlossen bleibt, zeichnet sich an den europäischen und asiatischen Märkten bereits ein historischer Börsen-Crash ab.

Bereits am Freitag übertrafen die Verluste an den US-Börsen in absoluten Zahlen den Corona-Crash von März 2020. Innerhalb von zwei Handelstagen verloren die Unternehmen des S&P 500 bis Handelsschluss vier Billionen US-Dollar – deutlich mehr als vor fünf Jahren. In relativen Zahlen bleibt der Crash auch dort noch hinter den Ausmaßen von 2020 zurück – damals verlor etwa der S&P 500 am 16. März allein fast 12 Prozent innerhalb eines Tages. Dennoch sind die beiden Handelstage am Donnerstag und Freitag der fünftgrößte Zwei-Tages-Rückgang in der Nachkriegsgeschichte: Nur die Börsencrashs 1987, 2008 und 2020 waren noch schlimmer.

Umso düsterer sind die aktuellen Befürchtungen der Wirtschaftsexperten: Mit dem Start in die neue Handelswoche könnten Nasdaq und S&P 500, angesichts der Lage in Europa und Asien, einen noch größeren Absturz hinlegen als vergangene Woche. Bisher scheint sich die Lage jedoch eher zu erholen: Der Nasdaq 100 Futures Index – ein zeitunabhängiger Index-Terminkontrakt, der gut für die Vorhersage des Handelsstarts geeignet ist, verlor in den Morgenstunden des Montags bislang rund vier Prozent – weniger als im Vorfeld befürchtet.

Insbesondere an den asiatischen Märkten ist davon jedoch wenig zu spüren. In Hongkong brach der Hang Seng Index am Montag bis Handelsschluss um 13,2 Prozent ein – seit 1997 der größte Einbruch des dortigen führenden Aktienindexes innerhalb eines Tages.

Auch in Japan ist der Aktienmarkt auf historische Weise eingebrochen: Am Montag ging der Nikkei 225 um 7,8 Prozent zurück – seit dem 26. März hat der Index innerhalb von neun Handelstagen 18,1 Prozent seines Wertes eingebüßt. Während die Zahlen noch hinter denen des kurzzeitigen Einbruchs Anfang August des vergangenen Jahres zurückbleiben, ist der Crash bereits jetzt größer als zur Corona-Zeit: Damals verlor der Nikkei 225 binnen neun Handelstagen bis zum 13. März 17,3 Prozent seines Wertes.

Auch in Deutschland zeichnet sich der größte Börsencrash seit der Corona-Zeit von vor fünf Jahren ab. Der DAX stieg am Montag mit zehn Prozent Minus in die Handelswoche ein, hat sich mittlerweile jedoch wieder zumindest teilweise erholt. Seit 1. April ist der Kurs dennoch um rund 14 Prozent abgestürzt. Damit hält sich der Index noch besser als zu Corona-Zeiten – damals verlor er innerhalb der gleichen Zeitspanne in der Spitze 23,3 Prozent. Seit dieser Zeit ist jedoch kein vergleichbarer Rückgang festzustellen.

Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Lage an den Börsen entwickelt: Die Märkte sind zutiefst verunsichert – noch ist jedoch nicht abzusehen, ob sich tatsächlich daraus ein tiefer liegender Crash entwickelt. Bereits jetzt hat die Krise eine Tragweite angenommen, wie seit Corona nicht – in manchen Bereichen übersteigt sie sogar noch die Lage vor fünf Jahren.

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