
Im April hat die Stadt München ein Tempo-30-Limit auf der Landshuter Allee beschlossen, einem Teilabschnitt des Mittleren Rings. Seit Anfang Juni gilt es. Grund für die Geschwindigkeitsbegrenzung: Man wollte die Luftqualität verbessern. Wie die tz nun berichtet, hat sich die aber kaum verbessert.
Das Münchner Referat für Klima- und Umweltschutz teilte auf Anfrage der tz mit, dass die Messwerte im Zeitraum vom 1. Januar bis 15. September bei 42 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft lagen. Erlaubt sind aber nur 40.
Eine Aussage zur Wirksamkeit des Tempolimits sei vor Jahresende allerdings nicht möglich, so das Referat gegenüber der Münchner Lokalzeitung, die nachprüfte, und feststellte: Im Vorjahr lagen die Werte im gleichen Zeitraum (wie dann auch im gesamten Jahr) bei 45 Mikrogramm.
Ein Verkehrsschild weist in München auf dem Mittleren Ring (B2R) auf die Umweltzone hin.
Getreu dem Motto „die Maßnahmen haben nicht gewirkt, wir brauchen mehr Maßnahmen“, drohen nun weitere Fahrverbote für Diesel-Autos (bislang gelten diese nur für bestimmte Diesel-Fahrzeuge) auf der Landshuter Allee, denn die Geschwindigkeitsbegrenzung auf dem 2,5 Kilometer langen Teilstück war ursprünglich der Versuch, ein strengeres Diesel-Verbot auf dem Ring zu verhindern. Zuvor durfte man dort zwischen 50 und 60 Kilometern pro Stunde fahren.
Pikant zudem: Wie die tz berichtet, hatte die Verwaltung im April Prognosen zu den Auswirkungen einzelner Maßnahmen auf die Luftwerte erstellt. Das Ergebnis: Sollte die Stadt nichts unternehmen und lediglich darauf setzen, dass die Münchner neuere Diesel mit weniger Schadstoffausstoß fahren, würden die Stickoxidwerte bei 42 Mikrogramm liegen. Genau da, wo sie jetzt mit Tempolimit ohnehin sind.
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