Thilo Mischke wird doch kein Moderator bei der ARD

vor 4 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Thilo Mischke wird offenbar nicht wie ursprünglich geplant neuer Moderator des ARD-Kulturmagazins „titel thesen temperamente“ (ttt). Nach Informationen mehrerer, voneinander unabhängiger Quellen, die der Süddeutschen Zeitung vorliegen, ist das Vorhaben inzwischen vom Tisch. Eine offizielle Bestätigung der ARD blieb bis zum Samstagmittag noch aus. Die SZ berichtete zuerst.

In den letzten Tagen hatte es deutliche Einwände gegen Mischkes mögliche Verpflichtung gegeben. Insbesondere auf Social Media mehrten sich kritische Stimmen, außerdem erklärten über zweihundert Kulturschaffende, sie würden eine künftige Zusammenarbeit mit dem Journalisten ablehnen. NIUS berichtete.

Doch nicht nur in der Öffentlichkeit war der Unmut groß: Auch innerhalb der ttt-Redaktion sollen sich Widerstände geregt haben. Mehrere Redaktionsmitglieder äußerten nach SZ-Recherchen Bedenken gegen eine Verpflichtung Mischkes, während Teile der ARD-Führung offenbar dennoch an ihm festhalten wollten. Offensichtlich bestand hier eine erhebliche Kluft zwischen Programmdirektorinnen und -direktoren der regionalen ARD-Anstalten und dem Team von ttt. Einige Verantwortliche sollen versucht haben, die Entscheidung zugunsten von Mischke trotz langer interner Diskussionen durchzudrücken.

Noch vor Weihnachten hatte die ARD öffentlich gemacht, dass Mischke zum Moderationsduo gehören sollte: Ab Mitte Februar sollte er die Sendung im Wechsel mit Siham El-Maimouni präsentieren. Laut ARD-Angaben hatte er sich in einem Casting durchgesetzt. Kurz darauf häuften sich jedoch Einwände aus dem Kulturbereich, vor allem wegen Mischkes Büchern „In 80 Frauen um die Welt“ und „Die Frau fürs Leben braucht keinen großen Busen“ (2013). Kritikerinnen und Kritiker monierten, diese Publikationen würden ein fragwürdiges Frauenbild vermitteln und damit nicht zu einem Kulturmagazin wie ttt passen.

Mehr NIUS: Protest gegen Thilo Mischke bei „titel, thesen, temperamente“: Kosten Aussagen zu Vergewaltigungen den ARD-Moderator jetzt die Karriere?

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