Tiki, Flinta, digitale Gewalt: Die Manipulation der Sprache ist die Manipulation der Wirklichkeit

vor etwa 10 Stunden

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Bildquelle: NiUS

Was passiert, wenn Worte wie „Hilfe“ durch „Tiki“ ersetzt werden, wenn das Wort „Frau“ verschwindet und verbale Pöbeleien als „digitale Gewalt“ gelten? NIUS analysiert die heutige Sprachpolitik, die migrantische Gewalt verschleiert und als kulturelle Hegemonie triumphiert – inspiriert von Antonio Gramsci, radikalisiert von Judith Butler, verwaltet von deutschen Beamten und Politikern, die lieber Wörter austauschen als Mädchen zu schützen. Unter der deutschen Sonne brennt linke Frauenfeindlichkeit noch erbarmungsloser als normal.

Am 22. Juni in Gelnhausen erleben neun Mädchen im Alter zwischen elf und 17 Jahren Schreckliches. Fremde Hände berühren sie an ihren intimsten Stellen. Sie suchen Hilfe, wenden sich an den Bademeister. Schließlich greift er ein, die Polizei wird gerufen. Die Tatverdächtigen – vier Syrer zwischen 18 und 28 Jahren – kommen schließlich auf freien Fuß.

Ob die Mädchen zuvor um Hilfe gerufen hatten, ist nicht bekannt. Doch es wäre der Weg gewesen, auf die bedrohliche, verletzliche Situation aufmerksam zu machen, in der sie sich befanden – vielleicht der beste.

„Hilfe“ gehört zu den ersten Wörtern, die Menschen im frühen Kindesalter lernen. Nachdem sie zu laufen beginnen, dauert es nicht lange, bis sie diesen Begriff verinnerlichen. Es ist ein Ausruf, so existenziell, dass man nicht einmal der deutschen Sprache mächtig sein muss, um ihn zu verstehen: Hilfe! Help! Aide! – verstanden auf der ganzen Welt, weil die Körpersprache, die mit ihm verbunden ist, von zutiefst menschlicher Natur ist. Im Wort Hilfe spricht nicht nur das Deutsche, sondern der Mensch, seitdem er aufrecht auf einer Erde voller Gefahren natürlicher und menschlicher Art wandelt.

„Ruft einfach um Hilfe, wenn Jugendliche euch belästigen oder anfassen!“ – das wäre der Rat jedes empathischen, vernünftigen Erwachsenen gewesen. Doch statt diesen Instinkt zu stärken, haben linke Akteure eine absurde Sprachregelung installiert – ein Ersatzwort für den Hilferuf, künstlich, infantil und realitätsfern, als wäre es in den Tiefen des NGO-Komplexes geschmiedet: „Tiki“.

„Mit dem entwickelten Codewort ‚Tiki‘ soll Kindern und Jugendlichen geholfen werden, sich in Situationen, in denen sie sich unwohl oder bedroht fühlen, mitteilen zu können – und zwar auch dann, wenn sie die Situation nicht vollständig einordnen oder benennen können“, berichtete das Mindener Tageblatt. Das Projekt sei „gemeinsam mit Jugendvertretern, aber auch spezialisierten Beratungsstellen ins Leben gerufen worden, um frühzeitig ein klares Zeichen für den Kinderschutz zu setzen – unabhängig von einem konkreten Vorfall“.

In ordinärem Verwaltungsdeutsch lassen sich deutsche Lügen immer noch am ungeniertesten als selbstgerechte Wahrheit verkaufen.

Und die Grenzen bleiben offen.

Zeitsprung nach Italien: Zwischen 1929 und 1935 verbüßt ein italienischer Linksintellektueller eine Haftstrafe. In seiner Zelle, in die ihn Mussolinis Faschisten gesperrt haben, erkennt Antonio Gramsci die zentrale Rolle der Sprache für politische Macht und gesellschaftliche Ordnung. In seinen Gefängnisheften notiert er den Gedanken, wonach Sprache nicht bloß Mittel zur Verständigung ist, sondern ein zentrales Werkzeug der Weltdeutung – ja, sogar der Konstitution von Wirklichkeit. Seine Ideen prägen die marxistische Theoriebildung bis heute bis ins Mark. Er schreibt:

„The whole of language is a continuous process of metaphor, and the history of semantics is an aspect of the history of culture; language is at the same time a living thing and a museum of fossils of life and civilisations.“

Gramsci beschreibt Sprache hier als etwas Lebendiges, das zugleich ein Museum ist – ein Ort, an dem vergangene Lebensformen und Zivilisationen aufbewahrt sind. Eingebettet ist das in sein übergeordnetes Konzept kultureller Hegemonie: Wer Sprache verändert, verändert das Denken – und damit das gesellschaftliche Bewusstsein. Es ist das theoretische Fundament jeder bewussten Sprachpolitik – und erklärt, warum linke Bewegungen so großen Aufwand betreiben, bestimmte Wörter zu etablieren oder zu verbieten.

Fast ein Jahrhundert später, im heutigen Deutschland, wird Gramscis Strategie – ob bewusst oder nicht – in der Praxis der politischen Linken fortgeführt. Vermutlich abgestumpfter und infantilisierter, als Gramsci es sich je hätte vorstellen können.

Antonio Gramscis (22.1.1891 - † 27.4.1937) Schriften werden bis heute intensiv rezipiert.

Auf die sexuellen Übergriffe durch junge Migranten syrischer Herkunft wird mit einer Kampagne reagiert, die existenzielle Not bewältigen soll, doch mit einem Kunstwort operiert, dem keine gelebte Vergangenheit entspricht, keine gesellschaftliche Erfahrung. Weil niemand intuitiv Wörter rufen würde, die es gar nicht gibt, legt „Tiki“ den Mädchen nahe, überhaupt nicht um Hilfe zu rufen.

Ob intendiert oder nicht: Wo das Alte gehen und dem Neuen weichen soll, wird „Hilfe“ durch „Tiki“ ersetzt. Wo die vertraute Bundesrepublik zugunsten einer migrantophilen Neorepublik verschwinden soll, wird der instinktive Ausruf eines gefährdeten Menschen entwertet und durch ein künstliches und bedeutungsloses Wort ersetzt. Genau dies folgt Gramscis Strategie kultureller Hegemonie in eiskalter Praxis: Die alte Semantik, getragen von Erfahrung, Schmerz, Geschichte und geteiltem Verständnis, wird durch neue, politisch kodierte Begriffe überlagert.

Doch das ist nur die Hälfte dieser Geschichte. Dass mit der Sprache die Wirklichkeit manipuliert wird, offenbart sich auch in dem Versuch, den Opferschutz bildlich-symbolisch zu verkehren. Die Plakate der Kampagne zeigen eine weiße Frau, die einem arabisch aussehenden Jungen mit Behinderung unsittlich nachstellt – eine Täter-Opfer-Umkehr, die die reale Konstellation der Gewalt in ihr Gegenteil verkehrt.

Es sei nie die Absicht gewesen, Menschen zu diskriminieren oder Täter-Opfer-Verhältnisse zu verkehren, so Burkhard Schwuchow (CDU), Bürgermeister der Stadt Büren – NRW, wo die CDU unter Hendrik Wüst in einer schwarz-grünen Koalition regiert, der Brandmauerkult besonders theatralisch zelebriert wird und die Tiki-Plakatkampagne ursprünglich gestartet, doch unter Druck der Öffentlichkeit inzwischen eingestellt wurde. Natürlich war es nicht seine Absicht. Doch Intention ist nachrangig – das Ergebnis zählt. Und die Faktenlage: „Bundesweit registrierte das Bundeskriminalamt (BKA) in Hallen- und Freibädern sowie an Badestellen im vergangenen Jahr 423 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Die Aufklärungsquote lag demnach bei rund 81 Prozent“, berichtet das Mindener Tageblatt. Von den 367 ermittelten Tatverdächtigen waren 237 Nicht-Deutsche – das entspricht einem Anteil von rund 65 Prozent.

Und die Grenzen bleiben offen.

Man sitzt im Auditorium einer britischen Universität, als Judith Butler mit ihren Studenten die Frage diskutiert, ob man das Wort „Mutterschaft“ nicht einfach streichen könnte. „Warum können wir keine Welt haben, in der es Frauen gibt, die schwanger werden, Menschen, die sich nicht als Frauen identifizieren, die schwanger werden, und Frauen, die nicht schwanger werden?“, fragt Butler. „Ich habe das Gefühl, die Menschen sind verschlossen und ängstlich.“  Es ist die Normalität einer europäischen Universität im vergangenen Jahr.

Ob Judith Butler, die Vordenkerin des Queerfeminismus, je Gramsci gelesen hat, sei dahingestellt. Doch ihr radikaler Sprachkonstruktivismus treibt dessen Idee auf die Spitze. Nachdem sie die Wirklichkeit vollständig in Sprache aufgelöst hat, wird die Kontrolle über die Sprache selbst zum politischen Ziel. Wer definiert, was gesagt werden darf, entscheidet darüber, was als real gilt.

In dieser Logik verliert selbst das Wort „Frau“ seinen festen Platz im alltäglichen Wortschatz. Im Zeichen des Transaktivismus wird es revidiert, um auch biologisch männliche Transfrauen unter dem Banner weiblicher Emanzipation zu versammeln. Ausdruck findet dieser sprachpolitische Übergriff in Begriffen wie „Flinta“ – ein Kunstwort, das Frauen gemeinsam mit anderen „Identitäten“ – unter anderem „Nicht-Binäre“ – in einem Akronym verschwinden lässt.

Linke Frauenfeinde machen Frauen sprachlich unsichtbar – hier auf einer Demo am 8.2.25 in Gießen.

Es ist genauso bezeichnend wie alarmierend, dass jene Mädchen, die an Orten wie dem Gelnhauser Barbarossabad sexuelle Gewalt erfahren, einer gesellschaftlichen Wirklichkeit ausgeliefert werden, in der selbst das Wort „Frau“ nicht mehr selbstverständlich ist. Eine Realität, in der das biologische Geschlecht sprachlich verdrängt, aber das künstliche Codewort „Tiki“ eingeführt wird – als vermeintliche Lösung für eine Gewalt, die inoffiziell längst einen Namen hat: migrantische Gewalt.

Nun wäre diese Geschichte nicht zu Ende erzählt, ohne ein zweites Begriffspaar zu benennen: Unter „digitale Gewalt“ firmiert heute alles Mögliche: Beleidigungen, grobe Worte, manchmal Ekel, oft Kritik. Was früher als unhöflich oder derb galt, wird nun zur Gewalttat erklärt. Sogar das Wort „Schwachkopf“ kann darunterfallen. Auch scharfe Kritik an Politikern wird unter diesem Etikett geführt, das zunehmend als Legitimation für einen ausgreifenden Repressionsapparat dient.

Während über migrantische Gewalt geschwiegen wird, feiert der Begriff der digitalen Gewalt in Talkshows, Gesetzentwürfen und NGO-Förderprogrammen Triumphe. Die Wirklichkeit wird umcodiert. Die Mädchen von Gelnhausen können sich nicht auf den Staat verlassen, wenn sie am Körper attackiert werden – wohl aber, wenn sie im Netz jemand schief anguckt. Ein anonymer Kommentar reicht womöglich aus, um Ermittlungen, Hausdurchsuchungen und Strafandrohungen auszulösen. Die syrischen Belästiger sind unterdessen wieder auf freiem Fuß.

Und die Grenzen bleiben offen.

Statt Schutz und Ordnung organisiert der Staat Sprachpolitik. Statt Rechtsstaatlichkeit durchzusetzen, ersetzt er sie durch eine symbolische Ordnung, die den Gesetzen politischer Korrektheit gehorcht. Eine Sprache, die nicht beschreibt, sondern ersetzt – und Bilder, die dasselbe tun. So wird „digitale Gewalt“ hartnäckig verfolgt, während physische Übergriffe bagatellisiert werden. Das ist Sprachpolitik als bewusste Verkehrung der Wirklichkeit. Wer die Sprache manipuliert, manipuliert die Wirklichkeit – und die Menschen, die in ihr leben.

Eines der Opfer von Gelnhausen weinte hinterher so stark, dass das Mädchen von der Mutter getröstet werden musste, wie der Bademeister betroffen schilderte. Die reale Gewalt gegen Mädchen kann von der sprachpolitischen Ersatzwelt nicht vergessen gemacht werden.

Was ist das nur für ein Land, das muslimische Jugendliche und junge Männer, die aus einer Kultur kommen, die über Verhüllungsvorschriften den Frauen die Triebkontrolle des Mannes aufbürdet, millionenfach ins Land holt und sich anschließend mehr um Rassismus sorgt als um die Gefahr, dass seine Mädchen zum Freiwild erklärt werden? Wie weit muss eine Zivilisation sinken, um nicht sehen zu wollen und aussprechen zu können, dass sich ihre Werte von der islamischen Scham- und Repressionskultur in puncto Sexualität nicht nur unterscheiden, sondern sie ihnen zivilisatorisch überlegen sind? Was sind das für Männer, die lieber ihre Macht bewahren, als ihren Töchtern die Wahrheit zuzugestehen?

Je les accuse...

Und dann ist da noch sie: Frauke Brosius-Gersdorf – eine linke Richterin, ideologisch fest im SPD-Milieu verankert, öffentlich bekannt für extreme Positionen zur Abtreibung, Coronapolitik und Genderei. Sie verteidigte 2G-Regeln, die Millionen ungeimpfter Frauen – Mütter, Töchter, Schwangere – aus dem öffentlichen Leben ausschlossen. Sie forderte eine Neuausrichtung des Abtreibungsrechts, bei der dem ungeborenen Kind in den letzten Schwangerschaftswochen der Status als Träger von Menschenwürde abgesprochen wird.

Nun soll genau diese Frau ans Bundesverfassungsgericht berufen werden – und weil das aus all diesen Gründen kritisiert wird, ziehen linke Medien und Politiker den Sexismus-Joker. „Eine hoch qualifizierte Frau soll zu Fall gebracht werden“, raunt Annalena Baerbock (Grüne). Am Ende gefährden Plagiatsvorwürfe die Karriere einer Frau, was „man sich als Frau nicht bieten lassen“ dürfe, wie Britta Haßelmann sekundiert, die wie ihre Parteigenossin den Pseudofeminismus unserer Zeit verkörpert.

Dieser Feminismus schützt keine Mädchen und Frauen – er benutzt Weiblichkeit als politische Waffe. Er richtet Geschlecht zur Barrikade gegen Kritik auf, während er all jene weiblichen Menschen im Stich lässt, die tatsächlichen Schutz brauchen. Die Mädchen von Gelnhausen zum Beispiel. Die sich nicht in Posten und Karrieren retten können. Die keine linke Medienmacht hinter sich wissen. Die einfach nur wollten, dass sie niemand berührt.

Und die Grenzen bleiben offen.

Der linke Feminismus schützt nicht – er herrscht. Wer das sagt, ist auf der Seite jener Hälfte der Menschheit, die immer dann ins Feld geführt wird, wenn man die Interessen der Macht sprachpolitisch vergolden kann – und fallengelassen wird, wenn es ernst wird: im Freibad, unter der schutzlosen deutschen Sonne.

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