
Wenn es Nacht wird in unserem Land, und manchmal auch schon früher: Banden erheben ihr hässliches Haupt, mitten in deutschen Großstädten tobt ein Krieg zwischen Völkern, Stämmen, Gruppen, Clans. Ihre Waffen sind Messer, Baseballschläger, Pistolen, Macheten. Und die Täter sind immer nur Männer. Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Innenstädte nicht in Angst und Schrecken versetzt werden.
Messer, scharfe Schüsse, Schwerverletzte, sogar ein Toter im Stadtteil Gesundbrunnen – der Bandenkrieg in Berlin hat sich zugespitzt. In der Nacht zum Sonntag schoss ein bislang Unbekannter einen Mann an der Prinzenallee gezielt in die Beine. Der Mann wurde schwer verletzt, bei ihm soll es sich um einen 17-jährigen Kurden handeln. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht und sofort notoperiert, schwebte am Sonntag immer noch in Lebensgefahr, sein Zustand soll jetzt stabil sein. Ein Ermittler zur BZ: „Diese Schüsse in die Beine seien von einigen Anwälten empfohlen, weil im Falle einer Identifizierung des Täters nur wegen gefährlicher Körperverletzung und nicht wegen eines versuchten Tötungsdelikts angeklagt würde“.
Eine Stunde später kam es im gleichen Stadtteil zu einer Massenschlägerei auf der Straße zwischen 40 und 60 Personen. Am Ende blieb ein 30-Jähriger nach einem oder mehreren Messerstichen blutend liegen. Er ist inzwischen verstorben. Es soll sich um einen Mann türkisch-kurdischer Abstammung handeln. Ein 25-jähriger Tatverdächtiger aus dem gleichen Umfeld wurde festgenommen.
Untersucht wird im Zusammenhang mit der um sich greifenden Bandenrivalität auch der Angriff auf einen 35 Jahre alten Kameruner an der Brunnenstraße am Humboldthain gegen 23 Uhr am Sonnabend. Der Mann war mit Freunden unterwegs, die Gruppe wurde von etwa sieben Männern mit Baseballschlägern und Pfefferspray gezielt angegriffen. Anschließend wurde ihm mehrfach in den Rücken gestochen.
Gesundbrunnen: Beamte sichern den Tatort
Der Berliner Bezirk Gesundbrunnen entwickelt sich immer mehr zum Banden-Schwerpunkt. Am 10. Juni wurde der tschetschenische Halbschwergewichtsboxer Abu Yusupov nach einem Streit mit mehreren Afghanen in Streit geraten – er starb durch einen Stich im Hals.
In Düsseldorf haben am Sonntagabend mehrere Gruppen Syrer eine prokurdische Demonstration vor dem Hauptbahnhof angegriffen. Beide Gruppen sind mit einem massiven Polizeieinsatz voneinander getrennt worden. Die Anzahl der Verletzten ist bisher nicht bekannt.
In Stuttgart jagt das LKA seit zwei Jahren zwei Banden. Es geht um fast 20 Schießereien, Molotowcocktails und sogar eine Handgranate. Über 120 Jahre Haft wurden verhängt – aber die Schuss-Serie geht weiter. Hauptplatz ist die Burgunderstraße in Stuttgart Zuffenhausen. Dort haben viele Menschen Migrationshintergrund, sprechen kein oder wenig Deutsch. Sobald das Wort „Schießerei“ fällt, brechen viele das Gespräch ab, vor allem Männer, berichtet der SWR: Angst vor Banden, Angst vor Attentaten. Die meisten Befragten fühlen sich in der Gegend nicht wohl.
Momentaufnahme aus dem Sommer 2025. Dauer-Krieg zwischen Clans und verfeindeten Gruppen. Es ist ein Krieg auf Deutschlands Boden. Und er trifft auch Unschuldige. NIUS wird weiter berichten.