Tödliches Zugunglück in Baden-Württemberg: Es war nicht der Starkregen, es war der Gully

vor etwa 12 Stunden

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Das tödliche Zugunglück am Sonntag passierte, weil das Regenwasser wegen eines verstopften Gullys nicht ablaufen konnte, eine Böschung unterspülte und so einen Erdrutsch auslöste, der auf die Gleise niederging. Die Medien fokussierten stattdessen reflexartig auf den Starkregen als Folge des „menschengemachten Klimawandels“.

Am vergangenen Sonntag verunglückte im Südosten Baden-Württembergs ein Regionalzug mit etwa 100 Reisenden. Drei Menschen starben, mindestens 41 wurden verletzt. Laut der Ermittler sei der Unfall vermutlich durch einen von Starkregen ausgelösten Erdrutsch verursacht worden: „Das Wasser löste einen Erdrutsch im Böschungsbereich zu den Gleisen hin aus, was wiederum wohl die Entgleisung verursachte.“

Bei dem Zugunglück in Oberschwaben starben drei Menschen, 41 wurden verletzt.

Starkregen! Das war das Stichwort, auf das die Mahner und Warner in Sachen Klimawandel gewartet hatten. Eines der berüchtigten „Extremwetterereignisse“, die von Vertretern der Klimakrisen-Theorie immer gern herangezogen werden, wenn es irgendwo zu einer Überschwemmung oder auch zu einer Dürre kommt und jeder Waldbrand als Beleg für die „Klimakatastrophe“ herangezogen wird.

Die unvermeidliche Reaktion von Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme und Klima-Aktivist, auf der Plattform X:„Die Klimakrise produziert immer mehr Starkregen, Starkregen war auch die Ursache des schrecklichen Zugunglücks in BW. Mein Mitgefühl gilt den Opfern u. Angehörigen. Wir brauchen ambitionierten Klimaschutz, damit sich solche Katastrophen nicht häufen.“

Volker Quaschning bei X: „Starkregen war Ursache des schrecklichen Zugunglücks“

Der Tagesspiegel meldete: „Der Zugunfall bei Riedlingen zeigt, wie Starkregen und instabile Böschungen zur tödlichen Gefahr werden. Mit dem Klimawandel steigt auch das Risiko für Bahnstrecken. Besonders in sehr kurzer Zeit fallender Starkregen, der laut mehreren Studien in Deutschland infolge des Klimawandels zugenommen hat, könne ein möglicher Auslöser für solche Ereignisse sein.“

n-tv titelte: „Starkregen als Ursache – Polizei: Erdrutsch ließ vermutlich Zug bei Riedlingen entgleisen“. Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge seien lokal in kurzer Zeit 30 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Allerdings habe der DWD am genauen Unglücksort keine Messstation, um für dort konkrete Angaben machen zu können.

Die Schlagzeile in der Stuttgarter Zeitung lautete: „Starkregen und Unwetter – Der Klimawandel als Risiko für den Bahnbetrieb“. In dieselbe Kerbe schlug die FAZ: „Starkregen verursacht ein tödliches Zugunglück bei Riedlingen.“ Die Deutsche Bahn habe „die Auswirkungen des Klimawandels auf die eigene Infrastruktur im Blick – und muss nun Maßnahmen der Anpassung finden“. Und: „Geäußert hat sich die Deutsche Bahn indes immer wieder darüber, dass der Klimawandel und seine Folgen für sie eine wichtige Rolle spielen: ‚Als Betreiber kritischer Infrastruktur und als Flächenorganisation sind wir von den möglichen Auswirkungen des Klimawandels stark betroffen‘, heißt es im Integrierten Bericht des Konzerns 2024.“ Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) habe vor vier Jahren für die Bahn in einer Studie aufgeschrieben, dass es „deutlich mehr Hitzetage, weniger harte Winter, zunehmende Wetterextreme wie Starkregen und heftigere Stürme“ geben werde.

Die Deutsche Welle behauptete: „Wenn wir keinen Klimaschutz betreiben, werden extreme Regenfälle das neue Normal.“ Die Bahn sei „das sicherste Verkehrsmittel. Doch auch sie ist von Extremwetter betroffen, wie das Zugunglück in Süddeutschland zeigt. Klimaresilienz ist daher auch ein Thema bei der Modernisierung der Deutschen Bahn.“

Die Bahn hat viel nachzuholen – aber „Klimaresilienz“?

Und in einem Kommentar des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) war zu lesen: „Lehre aus dem Zugunglück: Wir müssen uns wappnen. Der Bahnunfall in Baden-Württemberg führt uns schmerzlich vor Augen: Unsere Infrastruktur ist noch nicht gegen die Folgen des Klimawandels gerüstet.“ Es sei „menschlich, nach dem schweren Zugunglück in Baden-Württemberg, zu fragen, ob es vermeidbar gewesen wäre. Ob es Schuldige gab. Jemanden, der Fehler gemacht hat, den man bestrafen kann. Doch die Ermittlungen zur Unfallursache weisen auf einen Verdächtigen hin, der sich nicht belangen lässt: Starkregen.“

Die Lehre aus dem Zugunglück – laut RND.

Nun könnte der verdächtige Starkregen sich auf den Klimawandel berufen, wenn der denn tatsächlich für ihn sorgen würde. Doch offenbar führte die Spur zu einem ganz anderen Verdächtigen. Wie ein Sprecher der Polizei Ulm im ARD-Morgenmagazin sagte, habe zur Unfallzeit Starkregen geherrscht: „Wir gehen davon aus, dass mutmaßlich ein Abwasserschacht übergelaufen ist, das Wasser dann nach unten über die Böschung einen Erdrutsch verursacht hat.“ Der Erdrutsch sei dann auf die Gleise niedergegangen und habe wohl die Entgleisung verursacht. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen. Hinweise auf Fremdeinwirkung gebe es aktuell nicht.

Nur wenige Meter von der Stelle entfernt, wo der Unglücks-Zug am Sonntagabend entgleiste, befindet sich ein Abfluss-Schacht, der von den Ermittlern inspiziert wurde. Die Beamten vermuten, dass der Starkregen nicht in die Kanalisation ablaufen konnte, weil der Gully, rund 50 Meter von der Böschung entfernt, komplett mit Gras überwuchert war.

Der zuvor von Gras überwucherte Gully wurde freigelegt.

Die Fluten sollen sich einen Weg hangabwärts gesucht, dann die Böschung unterspült haben. Ein Polizeisprecher: „Der Zug ist dann über das Geröll gefahren und dadurch entgleist.“ Zwei Waggons des Dieseltriebzugs sprangen aus den Schienen, einer davon stürzte um. Die Stelle, an der das Regenwasser in den Schacht fließen sollte, war mit Gras bedeckt, das Wasser konnte nicht ablaufen. Offenbar war die Kanalisation nicht regelmäßig gewartet worden.

Verantwortlich war also letztlich der inkompetente Mensch – und nicht der „menschengemachte Klimawandel“, zu dessen Abwendung wir unsere Art zu leben aufgeben sollen. Ein Land, in dem ein verstopfter Gully ein Bahnunglück auslösen kann, sollte sich eher praktischen Dingen wie der Erhaltung und Erneuerung der Infrastruktur widmen. Und sei es nur ein Abwasserschacht.

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