Tony Blair fordert Linke zu Abweichung von Klimapolitik auf

vor 8 Tagen

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Bildquelle: Apollo News

„Die aktuelle Klimadebatte ist gescheitert“, resümiert der ehemalige sozialdemokratische Premierminister von Großbritannien, Tony Blair. In einem Beitrag auf der Webseite seines Tony Blair Instituts richtet er sich direkt an die politische Linke und kritisiert die Klimaziele der westlichen Industriestaaten – auch das Ziel, die Klimaneutralität im Jahr 2050 zu erreichen.

Neben technischen Fragen, die er aufwirft, begründet er dies damit, dass das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Maßnahmen schwindet. „Vorschläge zur Begrenzung des Fleischkonsums oder zur Reduzierung von Flugreisen haben viele Menschen eher abgeschreckt als überzeugt.“

Dies habe wiederum „Populisten die Möglichkeit eröffnet, die öffentliche Skepsis auszunutzen und Klimaschutzmaßnahmen als eine von Eliten gesteuerte Agenda darzustellen“. Um das Ziel der Klimaneutralität dennoch zu erreichen, will Blair die Debatte von den Aktivisten hin zu den politischen Entscheidungsträgern bringen.

Für die Zukunft sieht Blair den Hauptfaktor bei den Emissionen jedoch nicht bei den Industrieländern, die sich selbst hochgesteckte Klimaziele auferlegt haben, sondern bei den Entwicklungs- und Schwellenländern. Allein Indien, China und Südostasien würden im Jahr 2030 für zwei Drittel der Emissionen verantwortlich sein – für weit mehr als die westlichen Industriestaaten. Den Entwicklungsländern gesteht Blair aber zu, sich weiterzuentwickeln, was eben mit jener Erhöhung des Verbrauchs fossiler Energien einhergeht.

Als Lösung setzt der ehemalige Premier stattdessen auf Kernenergie, die seiner Auffassung nach ein „wesentlicher Teil der Antwort ist“. Dabei setzt er die Hoffnung vor allem auf die Kernkraftwerke der neuen Generation. Der Anti-AKW-Bewegung wirft Blair eine „übertriebene Kampagne“ vor, die zu einem „eklatanten politischen Fehler“, dem Atomausstieg, geführt hat.

Anstatt die Nutzung fossiler Rohstoffe einzuschränken, was der Hauptfokus der aktuellen Klimapolitik ist, fordert er die Abscheidung von CO2. Diese kann sowohl technisch erfolgen, mittels der sogenannten CCS-Technologie, als auch über die Anpflanzung von Wäldern als natürliche Kohlenstoffspeicher.

Schon während seiner Amtszeit als Premierminister setzte sich Blair für die Nutzung der Atomkraft ein. Gleichzeitig setzte er sich lange für die Umsetzung des Kyoto-Protokolls – dem Vorgänger des Pariser Klimaabkommens – ein und wies die USA als damals größten CO₂-Emittenten der Welt immer wieder darauf hin, beim Klimaschutz zu handeln. Handeln will er noch immer, allerdings ohne die strikte Verbotspolitik.

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