
Wo die natürliche Weiblichkeit von Frauen in Frage gestellt wird, degradiert man Frauen vom Status einer Person zu einer reinen Funktion, die sie für andere erfüllen sollen. Wie der frauenverachtende Trans-Aktivismus von Männern die Frauen erst unsichtbar macht und dies zu einer Entwürdigung von Frauen führt. Historisch könnte man sagen: schon wieder.
Ideen haben Konsequenzen. Dennoch scheint die Gesellschaft immer wieder überrascht, wenn Gedanken Wirklichkeit werden und die Umsetzung einer Idee Opfer fordert, die vorher niemand in den Blick genommen hatte, weil niemand die Konsequenzen eines Gedankens bis zum bitteren Ende bedacht hatte.
Bereits im Jahr 2015 veröffentlichte ich das Buch mit dem selbsterklärenden Titel „Gendergaga“. Darin sagte ich voraus, dass Männer sich Frauenräume, Frauenquotenplätze und Frauendomänen erobern würden, indem sie beanspruchen, selbst Frauen zu sein. Man warf mir damals Polemik vor und das Verbreiten von Verschwörungstheorie. Der Grundstein zum Ruf einer transphoben Menschenhasserin war zuverlässig gelegt, noch bevor man später für Frauen wie mich den Fachbegriff TERF (Trans Exclusionary Radikal Feminist) erfand. Keine zehn Jahre später saß diese „Polemik“ in Damenschuhen und wie eine Frauenparodie gekleidet über das Ticket eines Frauenquotenplatzes (sic!) als Angeordneter im Deutschen Bundestag.
Marie-Luise Vollbrecht und andere Feministinnen werden von Trans-Aktivisten als TERF (Trans-Exclusionary Radical Feminist) bezeichnet.
Ich bin gar keine Prophetin. Jeder hätte es voraussehen können, der bereit war, die Effekte einer Idee zu Ende zu denken, wonach ein Mensch sein eigenes Geschlecht durch reine Gedankenkraft ändern könne, so als bedarf es dafür nur einen Zauberspruch oder ein Zauberpapier, unterzeichnet von einem deutschen Standesbeamten.
Heute muss man schon wieder ein Stück weiterdenken, ist doch das LGBTQ-Voodoo inzwischen auch in Deutschland in Form des sogenannten „Selbstbestimmungsgesetzes“ in Kraft. Doch wohin wird es führen, wenn eine Gesellschaft einmal akzeptiert, dass Männer die Weiblichkeit einfach kapern dürfen?
Um vorwegzutriggern, Frauen werden dadurch in nicht allzu ferner Zukunft nicht mehr als Person, sondern stattdessen nur noch als Funktion betrachtet werden, die je nach Motivation für jemanden nützlich sein sollen. Während andere Länder bereits in der Rückabwicklung dieser völlig absurden Geschlechtertheorie sind und zur biologischen Realität von zwei Geschlechtern zurückkehren, macht sich Deutschland unbeirrt auf den Weg, eine eigene Version von Margaret Atwoods Literaturklassiker „Der Report der Magd“ zu schreiben.
Die Strategie der Erniedrigung von Frauen im Namen neu definierter Trans-Rechte verläuft dabei nach folgendem Schema: Erst wird die Frau sprachlich eliminiert, in Folge wird die Realität ihrer Existenz in Frage gestellt und zuletzt bleiben nur noch die Funktionen übrig, die sie für Männer und Möchtegern-Frauen erfüllen soll.
Für jene Männer, die sich als sogenannte Trans-Frauen in High Heels gerne einen Waschraum mit Frauen teilen wollen, soll die Frau die Funktion der Bestätigung erfüllen. Frei nach der männlichen Logik: Wenn die Frau mich in ihren exklusiven Frauenräumen als eine der ihren duldet, bestätigt sie meine narzisstisch identifizierte Weiblichkeit, also „bin“ ich eine Frau. Die Selbstermächtigung der Trans-Frau wird durch die Unterwerfung der echten Frau vollzogen. „Ich bin eine Frau, weil niemand mehr widerspricht“ – ein Irrglaube, durchgesetzt mit gesetzlichen Mundverboten, Strafandrohungen und Gewalt.
Im Jahr 2022 kamen etwa 1,5 Millionen Sextouristen nach Deutschland.
Für jene Männer, die nur sexuelles Vergnügen, also den Körper einer Frau suchen, ist die Frau als Sexualobjekt längst leicht, billig und seelenlos auf dem Prostitutionsmarkt zu kaufen. Aber immerhin wollen die meisten wenigstens noch den ganzen Körper einer Frau. In asiatischen Staaten boomen längst digitale und KI-gesteuerte Ersatz-Gefährtinnen für Single-Männer, die man so programmieren kann, dass sie sich immer freuen, wenn man nach Hause kommt und dass sie nie widersprechen. Der Markt für Gummipuppen statt echter Frauenkörper wächst. Die Frauenroboter haben eben jenen Ausschaltknopf, der im echten Leben oft fehlt.
Für jene Männer, die Frauen nicht einmal mehr als austauschbares sexuelles Spielzeug begehren, ist nur noch die Gebärfunktion der Frau ein relevanter Faktor. Wer braucht noch eine anstrengende Beziehung mit einer anstrengenden Frau, wenn man sich den Brutkasten heute auf einem weltweiten Leihmutterschafts-Markt kaufen kann? Wer braucht noch eine ganze Frau, wenn ihr Bauch und ihre Eier reichen, um die eigenen Gene fortzupflanzen?
Die Dekonstruktion von Geschlecht zu einer angeblich rein identifizierten und objektiv angeblich nicht verifizierbaren Kategorie, aber auch die Entkoppelung von Körper und Geist, so als seien das völlig voneinander getrennte und austauschbare Kategorien, legen den Weg frei zur finalen Ausbeutung und Auslöschung der Frau.
Man kann die Debatte also gerne auch ganz anders angehen: Warum diskutiert eigentlich niemand die Frage: „Was ist ein Mann?“ Warum arbeiten sich alle nur an der angeblich so schwer zu beantwortenden Frage ab, was denn eine Frau sei? Die Antwort ist einfach: weil die Frauen zwar ihren Anteil an bislang männlichen Domänen durchaus beanspruchen, sie dafür aber nicht Männer sein wollen. Warum gibt es keine Probleme mit Trans-Männern im Männersport? Warum keine Übergriffe von Trans-Männern auf der Herrentoilette? Weil die Frau, die sich wünscht, als Mann zu leben, für den echten Mann keine Gefahr, nicht einmal eine Herausforderung darstellt.
Allein schon die Tatsache, dass wir ständig nur die Definition von Weiblichkeit diskutieren und in Frage stellen, beweist bereits: Es geht bei dieser Debatte um Macht. Um Dominanz von Männern über Frauen. Historisch könnte man anfügen: Es ist schon wieder so weit.
Warum gibt es keine Übergriffe von Trans-Männern auf der Herrentoilette?
Es mag sein, dass es die Frauen der feministischen Bewegung seit den 90er Jahren waren, die der Genderbewegung und ihrer abstrusen Idee den Weg bereitet haben, weil sie die Theorie der Distanzierung von der eigenen Biologie und vor allem von der eigenen Gebärfähigkeit fälschlicherweise für eine finale Form der Emanzipation hielten. Es waren aber Männer, die das Potenzial dieser Denkweise erkannten und nun gnadenlos ausnutzen.
Die sprachliche Vorbereitung, man kann fast sagen, die Umprogrammierung des Denkens durch die Umdeutung und Neudefinition von Begriffen im Namen vermeintlich geschlechtergerechter Sprache, läuft bereits seit über 30 Jahren. Die Verschleierung der Realität durch Veränderung von Begrifflichkeiten gehörte schon immer zum Grundkurs politischen Handelns und ist weit erprobt als Instrument der Unterdrückung. Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke und ganz frei nach George Orwell ist die Mutter jetzt eine „gebärende Person“, die Frau nur noch eine „weiblich gelesene Person“ oder gleich ein „Nicht-Mann“. Als wären sie Gift, spuckt die Trans-Bewegung in der Forderung nach „gendersensibler“ und „transinklusiver“ Sprache Worte wie „Frau“ oder „Mutter“ aus einer jahrhundertealten Sprachkultur aus.
Inzwischen hat man in der Rhetorik der Genderbewegung sogar die menschlichen Geschlechtsorgane von biologischer Weiblichkeit und Männlichkeit abgekoppelt. Die einen schneiden sich in Konsequenz die Brüste ab, die anderen lassen sich künstliche Penisse anfügen, so als handele es sich beim Menschen um ein Baukastensystem, aus dem sich jeder herausholt, was er gerade gebrauchen kann und hineinwirft, was übrig ist.
Die Fixierung der Szene auf die Geschlechtsorgane schlug sich in der „gendersensiblen“ Sprache der weltweiten feministischen Fachliteratur dann auch gleich durch: Die Frau wurde innerhalb der Spezies Mensch darin nur noch zum Körper mit diversen Geschlechtsorganen, etwa eine Vulvaträgerin (vulva owners), so als führe sie ihre Vagina in einer Handtasche mit sich spazieren. Wie zum Beweis sieht man heute auf Demonstrationen und Frauenmärschen Frauen mit selbstgehäkelten Vagina-Mützchen (Pussy-Hat) stolzieren.
Das Magazin The Lancet nutzte im Jahr 2021 auf dem Cover die Umschreibung „Körper mit Vaginas“, um über die Anatomie und Physiologie von Frauen zu schreiben.
Man spricht jetzt von „Menschen mit Periode“, um normale Frauen zu umschreiben, in weiterer Fachliteratur wurde die Frau eine „Menstruierende“ (menstruator), ein „Uterusbesitzer“ (uterus haver), die Frau wurde zum „Menschen mit Eizellen“ und im Kreißsaal nicht etwa zur Mutter, sondern zur gebärenden Person, um „männlich gelesene Personen“ nicht zu diskriminieren. Die Frau als ein „Nicht-Mann“ in medizinischer Fachliteratur war da nur noch die schlechte Schlusspointe.
Der Mann wurde analog bei den Geschlechtsteil-Neurotikern dieser Bewegung zum „Penisträger“ gemacht, zum „Menschen mit Penis“, zum „Mensch mit Samenzellen“ und am Ende gar zur „Frau mit Penis“, weil die nächste Stufe der Dekonstruktionisten gar behauptet, der Penis sei gar kein typisch männliches Geschlechtsorgan mehr, er habe stattdessen nur gesellschaftlich zugeschriebene Männlichkeit. Aha.
Doch es geht auch geschmacklich noch tiefer, wenn im Namen von trans-, queer- und inter-freundlicher Sprache die Anatomie der Frau um Himmels willen nicht so weiblich klingen soll. In den USA erfand ein „LGBTQIA Safe Sex Guide“ im Namen von Trans-Rechten noch einmal ganz neue Bezeichnungen: Die Frau besitzt dort jetzt statt Vagina nur noch ein „front hole“ und hat im Vergleich zum Mann lediglich ein „bonus hole“, also ein „Zusatzloch“, um die sprachlichen Widerwärtigkeiten zur Beschreibung eines Frauenkörpers anhand der Anzahl ihrer Körperöffnungen im Namen transsensibler Sprache auf den absoluten Tiefpunkt zu bringen.
Nachdem die Frau sprachlich zur reinen Besitzerin von Organen und Körperfunktionen reduziert war, wurde es im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs gleich viel einfacher, auch die Mutter und ihre Gebärfähigkeit nur noch als nützlichen Funktionsprozess und nicht mehr als Menschen zu beschreiben.
Bei „Frontiers“, einer Open-Source-Plattform für wissenschaftliche Publikationen, listeten bereits vor Jahren zahlreiche Dozenten von medizinischen Universitäts-Fakultäten und Ausbildungszentren für medizinisches Personal kritisch auf, wie das Wort „Mutter“ unter dem Vorwand gendersensibler Sprache systematisch auch aus Ausbildungsmaterial an Universitäten eliminiert wird: Aus der Mutter wurde in den offiziellen Ausbildungsprogrammen etwa für Hebammen ein „Gebärer“ (birther), ein „nachgeburtliches Individuum“ (postpartum individual) oder auch eine „postnatale Person“ (postnatal people). Die stillende Mutter wurde zur „brustfütternden Person“ (breastfeeding person), zum „laktierenden Individuum“ (lactating individual), die nicht etwa profane Muttermilch, sondern natürlich genderneutrale „Menschenmilch“ (human milk) oder auch partnerschaftliche „Elternmilch“ (parents’ milk) füttert, wozu sie nicht etwa ihre weiblichen Brüste, sondern ihr „mütterliches Gewebe“ (mammary tissues) oder ihre „milchgebenden Drüsen“ (lactating glands) nutzt. Es muss ein ständiges Ärgernis sein in dieser Szene, dass sich die gesamte Sprache rund um Schwangerschaft und Mutterschaft so weiblich anhört.
Pride-Veranstaltung im Juli 2024 in Köln. Auf einem der Luftballons steht: „Papas dank Leihmutter“.
Entsprechend der ständigen Bemühung um die „Entmutterung“ der Sprache, ist man in der Branche der Reproduktionsmedizin sehr kreativ dabei, das Bild der schwangeren Mutter sprachlich aus den Köpfen der Kunden und den Broschüren jener Hochglanzkliniken zu eliminieren, die gerne auf dem Markt der Möglichkeiten über Leihmütter Kinder erzeugen. Wobei die englische Sprache in dieser Sache schon immer deutlich ehrlicher in der Sache war. „Rent a womb“, also „Miete einen Bauch“ hieß es dort von Anfang an, um das Geschäft der Leihmutterschaft beim Namen zu nennen. Der deutsche Begriff kann da eher als verbaler Täuschungsversuch gewertet werden. Hier wird ja keine Mutter wie ein Buch „geliehen“, ganz im Gegenteil. Jene Frau, die man zur Herstellung eines Kindes mieten will, soll ja gerade keinesfalls Mutter, sondern nur ein bezahlter Brutkasten sein.
Der global genutzte medizinische Fachbegriff „Surrogacy“ umschreibt schonungslos, was die Frau, die nur noch eine Funktion erfüllen soll, jetzt nur noch sein soll: ein Surrogat, ein Hilfsmittel, ein nicht vollwertiger Ersatz. Die Schwangere als ein Ersatzgegenstand. Was in der Fachliteratur beginnt, wird in der Politik unhinterfragt übernommen. Selbst auf den offiziellen Seiten der schottischen Regierung kommt man beispielsweise auf den Informationsseiten zur Leihmutterschaft völlig ohne den Begriff Mutter aus. Es heißt dort wörtlich: „Eine Surrogate ist jemand, der für Sie ein Kind austrägt. Wenn Sie eine Surrogate in Anspruch nehmen, werden Sie als ‚vorgesehene Eltern‘ bezeichnet“. Die schwangere Frau wird in dieser Rhetorik der Entmutterung nicht mehr zur Mutter, die Besteller werden aber tatsächlich Eltern.
Nun soll dieser Text gar nicht als Männer-Bashing verstanden werden, denn es machen bei diesem surrealen Systemwechsel zu viele Frauen ganz freiwillig beim Tanz um das goldene Transkalb mit und arbeiten selbst an ihrer eigenen Abschaffung und Erniedrigung. Nicht wenige singen dabei lautstark den Gassenhauer „Transfrauen sind Frauen“.
Nachdem auf feministischer Seite Jahrzehnte dafür gekämpft wurde, die Frau in der Sprache sichtbar zu machen, wird sie nun im Namen derselben Geschlechtergerechtigkeit wieder unsichtbar gemacht. Die Sprache wird von biologischen Fakten, Weiblichkeit und Mütterlichkeit gereinigt und dann mit Personengruppen angereichert, denen man Weiblichkeit oder gar Mütterlichkeit andichtet, die sie gar nicht besitzen. Es sagt sehr viel über das geringschätzige Frauenbild einer Gesellschaft aus, wenn sie bereit ist, die Frau und die Mutter gedanklich und sprachlich zu streichen, um sie auf eine nützliche Körperfunktion zu reduzieren.
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