„Das Treffen hat der Ukraine nicht geholfen“: Präsident Selenskyj im Interview mit Ben Shapiro über sein Treffen mit Donald Trump

vor 3 Tagen

Blog Image
Bildquelle: NiUS

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem konservativen US-Kommentator Ben Shapiro offen zu seinem gescheiterten Treffen mit Donald Trump im Oval Office geäußert. Es war das erste Mal seit dem diplomatischen Eklat im Februar, dass Selenskyj so klare Worte für das aus seiner Sicht fatale Aufeinandertreffen fand.

Shapiro eröffnete das Gespräch mit der Frage, wie Selenskyj rückblickend auf das Treffen mit Präsident Trump und Vizepräsident JD Vance im Weißen Haus blickt. „Ich denke, das Treffen im Oval Office hat der Ukraine nicht geholfen. Es hat auch den Vereinigten Staaten nicht geholfen“, antwortete Selenskyj. Er verwies auf nachfolgende diplomatische Gespräche, die seiner Ansicht nach konstruktiver verliefen: „Es gab positive Treffen. Es gab fruchtbare Treffen […] Wir hatten Treffen in Saudi-Arabien, in Frankreich, und morgen wird es ein Treffen in London geben.“

Der ukrainische Staatsmann betonte, dass die USA für ihn ein wichtiger Partner blieben: „Wir zählen auf diese strategische Partnerschaft. Wir haben das amerikanische Volk und die Entscheidung der Vereinigten Staaten immer respektiert.“

Selenskyj und Shapiro im Gespräch

Zugleich reagierte Selenskyj auf Äußerungen Trumps, wonach beide Seiten – Russland und die Ukraine – Mitverantwortung für den Krieg trügen: „Wir wollen wirklich, dass die Vereinigten Staaten in dieser Wortwahl nicht von gleich verteilter Schuld ausgehen […] Wir haben nur einen Feind – Russland und Putin.“ „Man sollte nicht sagen, dass die Ukraine und Russland diesen Krieg begonnen haben. Ich glaube, das tut unserem Volk weh“, so Selenskyj weiter.

Selenskyj beschrieb die Verteidigung der nationalen Würde als einen zentralen Teil seines Amtes: „Alles, was mit der Würde der Ukraine zu tun hat, werde ich immer verteidigen. […] Ich bin der Präsident. Ich bin der Garant der Verfassung der Ukraine.“

Im weiteren Verlauf des Gesprächs ging Shapiro auf die Frage der amerikanischen Finanzhilfe ein. Er wies auf die große Summe hin, die die USA bisher bewilligt hätten: „Wir haben fast 200 Milliarden Dollar für die Verteidigung der Ukraine ausgegeben oder bereitgestellt.“

Selenskyj antwortete darauf, dass die Ukraine zu Beginn des Krieges ausdrücklich internationale Inspektoren zur Überprüfung eingeladen habe: „Wir sind immer bereit für jede Art von Prüfung. Es gibt nichts zu verbergen. Wir sind absolut offen und transparent.“ „Von Beginn des Krieges an arbeiten Inspektoren aus den Vereinigten Staaten, aus Europa und auch unsere eigenen“, so der Präsident.

Die tatsächlichen Zahlen lägen seiner Ansicht nach niedriger: „Wir haben 104 oder 105 Milliarden US-Dollar erhalten. Der Großteil davon war in Form von Waffen.“

Auf die Frage, ob US-Gelder für Renten oder Gehälter ukrainischer Soldaten verwendet würden, antwortete Selenskyj: „Die Gehälter und Renten – die werden ausschließlich aus dem ukrainischen Haushalt bezahlt.“ „Die Vereinigten Staaten müssen wissen, dass sie weder unsere Rentner noch unsere Soldaten ernähren.“

Zur Frage möglicher Weiterverkäufe westlicher Waffen äußerte er: „Kein einziges Mal hat eine Prüfung irgendeinen Hinweis darauf gefunden, dass die gelieferten Waffen ins Ausland verkauft wurden.“

Trotz kritischer Töne betonte Selenskyj das grundsätzliche Vertrauen in die Vereinigten Staaten: „Wir glauben, dass die Vereinigten Staaten ein wahrer und echter Freund sind.“ „Wir wissen, dass die Vereinigten Staaten die Position eines Vermittlers in diesem Konflikt einnehmen können.“

Er bekräftigte die Hoffnung auf weitere Gespräche – auch mit Trump: „Wir werden fruchtbarere Gespräche mit Präsident Trump führen.“

Abschließend fasste Selenskyj zusammen, worum es aus seiner Sicht geht: „Wir möchten wirklich, dass es ein gemeinsames Verständnis gibt, dass Russland der Aggressor ist – nicht wir.“

Das Interview gibt es ab Minute 14:00 im neuesten Video von Ben Shapiro zu sehen:

Mehr NIUS: „Wladimir, Stopp!“: Trump ermahnt Putin auf X

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von NiUS

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von NiUS zu lesen.

Weitere Artikel