Irre Triumph-Theorie aus den USA: Das Barbie-Geheimnis von Donald Trump

vor 6 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Während alte Medien noch immer versuchen, Trumps Wahlsieg zu verdauen, kursiert in den neuen Medien längst eine verblüffende Triumph-Theorie. Was die mit der berühmtesten Puppe der Welt zu tun hat, erklärt NIUS.

Haushoch hat der Republikaner seine Kontrahentin Kamala Harris besiegt. Entstand: 312 zu 226, jeder der sieben Swing States ging an den Milliardär. Alle Bevölkerungsgruppen haben ihn gewählt.

Wie hat Trump sie erreicht? Ein steinreicher Mann, dessen Lebensbedingungen so gar nichts mit denen der meisten Wähler zu tun haben… Die faszinierende Theorie lautet: Er hat den Barbie-Trick angewandt!

Die demokratische Kandidatin Kamala Harris unterlag Trump.

Zuerst formuliert hat das der US-amerikanische YouTube-Analyst Colin Rosenblum in seinem Podcast „Colin and Samir“ (1,5 Millionen Abonnenten).

Seine These: Trump hat es in diesem Wahlkampf geschafft, so viele Versionen von sich wie möglich zu präsentieren – und sich dadurch als Präsident für jedermann positioniert.

Trump im Müllwagen.

Tatsache: Wer in den letzten Monaten nicht unter einem Stein gelebt hat, sah den Republikaner als Müllmann-Trump, als McDonald’s-Trump, als Hero-Trump (nach dem ersten Attentat), als Verbrecher-Trump (Polizeifoto nach Verhaftung 2023), als Opa-Trump (Enkelin Kai hielt eine süße Rede auf dem Republikaner-Parteitag), also Anwalt-Trump (er trat mit einer Mutter auf, deren Tochter von illegalen Migranten ermordet wurde), als Comedian-Trump (beim legendären Al Smith Dinner).

Donald Trump arbeitete eine Schicht bei McDonald's.

Dabei habe er sich eindeutig bei der Kult-Puppe Barbie bedient. Die gibt es schließlich auch in mehreren Versionen – damit möglichst viele Kundinnen sich mit ihr identifizieren können. Sie vermittelt die Lebenseinstellung: Du kannst alles sein, was du willst. Geht mehr amerikanischer Traum?

Die Barbie-Puppe gibt's in unzähligen Varianten.

Doch Trump setzte noch auf eine weitere Strategie: Trump gilt in den USA seit der Wiederwahl als erster „Podcast-Präsident“.

Auch hier zeigte er sich als nahbar, kompatibel, kumpelhaft. Auffällig: Alle Podcasts, bei denen er zu Gast war, werden ausschließlich von Männern moderiert. Ihr Publikum ist jung, eher an Unterhaltung als an Politik interessiert – und zum Teil sehr speziell.

Die Behörden im US-Bundesstaat Georgia haben im Zusammenhang mit der Anklage wegen versuchten Wahlbetrugs gegen Trump ein Polizeifoto veröffentlicht.

Aber auch hier hat die Taktik funktioniert: Trump nahm sich für 15 YouTube-Kanäle enorm viel Zeit, die Interviews haben offensichtlich kein Drehbuch und die Videos sind überwiegend ungeschnitten. Bedeutet: Trump riskierte Versprecher und peinliche Momente – es gab aber keine. Die Zuschauer erlebten den echten Trump in Interaktion mit ihren Lieblingen – er war authentisch und wurde ihnen dadurch sympathisch.

Trump kurz nach dem Attentatsversuch in Butler.

Deshalb lautet die nächste These, die im Netz kursiert: Trump hat Kamala Harris auch durch seine YouTube-Präsenz geschlagen. Das lässt sich sogar in Zahlen belegen.

Kamala Harris war bei diesen fünf Podcasts zu Gast: NFL-Legende Shannon Sharpes „Club Shay Shay“ (rund 1,6 Millionen Aufrufe, rund 63 Minuten lang), Frauen-Podcast „Call her Daddy“ (857.000/unter 8. Minuten), Ex-Basketballer-Podcast „All the Smoke“ (691.000/47 Minuten), „Breakfast Club“ (578.000/60 Minuten), „The Checkup with Dr. Mike“ (463.000/12 Minuten).

Trump küsst Enkelin Kai (17).

Donald Trump war bei 15 YouTube-Kanälen zu Gast: Podcast-König Joe Rogan (49 Millionen Aufrufe/rund 179 Minuten lang), Psychologe „Dr. Phil“ (17 Mio./127 Minuten), Comedian „Theo Von“ (14 Mio./ 57 Minuten), Golfer „Bryson DeChambeau“ (13 Mio./56 Minuten), Comedian Andrew Schulz' „Flagrant“ (8,1 Mio./88 Minuten), YouTube-Legende Logan Pauls „Impaulsive“ (6,7 Mio./53 Minuten), Interviewer „Lex Fridman“ (6,2 Mio./64 Minuten), Schulden-Guru „Dave Ramsay“ (4,1 Mio./24 Minuten), Investoren-Podcast „All In“ (3,4 Mio./80 Minuten), „Full Send“ von den „Nelk Boys“ (3,3 Mio./38 Minuten), Wirtschafts-Autor Patrick Bet Davids „PBD“ (3 Mio./86 Minuten), Live-Streamer Adin Ross (2,7 Mio./77 Minuten), „6 feet under with Mark Calaway“ mit Wrestling-Legende „Undertaker“ (833.000/60 Minuten), Poltik-Kommentator „Ben Shapiro“ (712.000/62 Minuten), NFL-Podcast „Bussin' with the Boys“ (446.000/130 Minuten).

Trumps Gespräch mit Joe Rogan erzielte die meisten Aufrufe.

Sendezeit Harris: 3 Stunden, 11 Minuten, 15 Sekunden. Zuschauer: rund 4,1 Millionen.

Sendezeit Trump: 18 Stunden, 42 Minuten, 19 Sekunden. Zuschauer: rund 132,5 Millionen.

Übrigens: Joe Rogan hatte durchaus auf Kamala Harris als Gesprächspartnerin gehofft. Die wollte jedoch nicht zu ihm nach Texas reisen. Zudem hätte sie nur eine Stunde Zeit gehabt. Und: Sie wollte wissen, ob das Video nachträglich bearbeitet werde – was Rogan nie tut. Damit war das Gespräch gestorben.

Stattdessen trat Harris bei Alex Coopers „Call Her Daddy“ auf. Erstaunlich: Harris' Wahlkampfteam ließ die Moderatorin einfliegen und baute das Podcast-Studio in Washington originalgetreu nach – für mindestens 100.000 US-Dollar.

Trump mit Alexis Nungaray, deren Tochter Joceyln ermordet worden ist.

Das Podcast-Studio von „Call Her Daddy“ wurde in Washington nachgebaut

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