
Das Zitat aus dem Posting Trumps auf seinem Social-Media-Account: „George Soros und sein wunderbarer radikal linker Sohn sollten wegen ihrer Unterstützung gewalttätiger Proteste und vielem mehr in den gesamten Vereinigten Staaten von Amerika nach dem RICO-Gesetz angeklagt werden. Wir werden nicht zulassen, dass diese Verrückten Amerika weiter auseinanderreißen und ihm nicht einmal die Chance geben, ,zu atmen‘ und frei zu sein. Soros und seine Gruppe von Psychopathen haben unserem Land großen Schaden zugefügt! Dazu gehören auch seine verrückten Freunde an der Westküste. Seien Sie vorsichtig, wir beobachten Sie! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit in dieser Angelegenheit!“
Das von Trump genannte RICO-Gesetz ist das amerikanische „Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act“, kurz RICO Act. Es handelt sich um ein Bundesgesetz der USA aus dem Jahr 1970, das ursprünglich geschaffen wurde, um gegen organisierte Kriminalität – vor allem die Mafia – vorzugehen.
Auch prominente Politiker und Geschäftsleute sehen sich immer wieder mit RICO-Klagen konfrontiert, wenn der Vorwurf lautet, sie hätten eine kriminelle Organisation oder ein „enterprise“ zur Begehung von Straftaten genutzt.
Ursprünglich gegen die Mafia gedacht, wird RICO inzwischen viel breiter eingesetzt – etwa gegen Drogenkartelle, korrupte Firmen, gegen die Hells Angels, oder sogar in Fällen von Finanz- und Unternehmensbetrug.
Mit George Soros hat der US-Präsident nun einen wirklich gefährlichen Gegner: Soros (95) zählt zu den bekanntesten, aber auch umstrittensten Investoren der Welt. Der Holocaust-Überlebende zog nach dem Zweiten Weltkrieg nach London, studierte an der London School of Economics und begann eine Karriere im Finanzsektor.
Sein Vermögen verdankte Soros vor allem spekulativen Wetten an den Finanzmärkten. Berühmt wurde er 1992, als er gegen das britische Pfund setzte und dabei innerhalb kürzester Zeit rund eine Milliarde Dollar Gewinn einstrich – ein Coup, der ihm den Titel „The Man Who Broke the Bank of England“ einbrachte. Kritiker werfen ihm vor, durch solche Attacken ganze Volkswirtschaften destabilisiert zu haben.
Mit dem Erfolg seines Quantum Fund baute er ein Milliardenimperium auf. Sein aktuelles Nettovermögen wird von Forbes auf über 7 Milliarden US-Dollar geschätzt, nachdem er mehr als 30 Milliarden Dollar in seine Open Society Foundations eingebracht hat. Die Stiftungen fördern Demokratie- und Menschenrechtsprojekte in mehr als 100 Ländern.
Doch Soros’ Engagement sorgt immer wieder für heftige Kontroversen: Während ihn manche als Vorkämpfer für die Freiheit sehen, werfen Kritiker ihm vor, politischen Einfluss zu kaufen und nationale Entscheidungen von außen zu beeinflussen.