
US-Präsident Donald Trump will der Ukraine die Entscheidung über mögliche Gebietsabtretungen an Russland überlassen. Das sagte er laut US-Medien auf dem Flug zu seinem Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska. Trump zeigte sich zugleich zuversichtlich mit Blick auf die Gespräche: „Daraus wird etwas entstehen.“
Der US-Präsident deutete jedoch auch an, dass das Treffen „schwerwiegende Konsequenzen“ haben könnte, sollte sich Moskau einer friedlichen Lösung verweigern. Die anhaltenden russischen Angriffe in der Ukraine wertete der US-Präsident als Verhandlungstaktik: „Putin glaubt, das gäbe ihm Stärke in den Gesprächen – ich glaube, es schadet ihm.“
Russische Quelle: „Trump kann man nichts abschlagen“
Im Vorfeld des Gipfeltreffens gab es aus Moskau nach Einschätzung politischer Beobachter positiv zu bewertende Signale. Es gebe Zeichen, dass die russische Seite zum Einlenken bereit sein könnte, hieß es in Medienberichten unter Berufung auf „eine der Führung in Moskau nahestehende Person“. Es sehe so aus, als hätten beide Seiten eine Grundlage gefunden. Die namentlich nicht genannte „Person“ wird mit den Worten zitiert: „Anscheinend wird man sich auf einige Bedingungen einigen“. Denn Trump könne man „nichts abschlagen, und wir sind nicht in der Lage, abzulehnen“, sagte die „Person“ unter Hinweis auf den westlichen Sanktionsdruck. Bei der „Person“ könnte es sich Spekulationen zufolge um Kreml-Sprecher Dmitri Peskow handeln.
Insider in Moskau rechnen damit, dass sowohl Russland als auch die Ukraine schwierige Kompromisse eingehen müssen. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow, Mitglied der russischen Delegation, betonte vor seinem Abflug nach Anchorage, Moskau gebe seine Verhandlungsstrategie niemals vorher bekannt.
Im Vorfeld des Gipfels in Anchorage hatten sich rund 140 Demonstranten an einer Straßenkreuzung von Alaskas Hauptstadt eingefunden, um mit Schildern sowie ukrainischen und amerikanischen Flaggen gegen das Treffen Trump-Putin zu demonstrieren.