
Ungarns Regierungschef Viktor Orbán schließt einen EU-Austritt seines Landes mittelfristig nicht mehr aus. US-Präsident Donald Trump habe ihn dazu ausdrücklich ermuntert.
Der Austritt Ungarns aus der EU war am Mittwochabend (23. April) Thema eines Einwohnerforums unweit der ungarischen Hauptstadt Budapest, an dem auch Ministerpräsident Viktor Orbán teilnahm. In der 14.000 Einwohner zählenden Kleinstadt Pilisvörösvár, wo auch viele Ungarn-Deutsche leben, enthüllte der Premier, dass ihn US-Präsident Donald Trump bereits mehrfach gedrängt habe, die EU zu verlassen.
„Viktor, wann tretet ihr endlich aus der Europäischen Union aus?“, wird Orbán auf dem Onlineportal „ATV.hu“ zitiert. Auf diese Frage Trumps antwortete der ungarische Premier nach eigener Aussage mit den Worten: „Herr Präsident, wir würden ein gutes Gegenangebot brauchen.“ Die Zeit für einen Austritt sei „noch nicht“ reif.
Orbán erinnerte daran, dass 85 Prozent des ungarischen Exportes in den EU-Markt gehen. Es bedürfe daher sorgfältiger Überlegungen, den Zeitpunkt eines Austritts festzulegen. Der Augenblick werde dann kommen, wenn es für Ungarn vorteilhafter ist, sich außerhalb als innerhalb der Union zu befinden, erklärte ungarische Regierungschef.