
Seit Wochen beschießt das US-Militär immer wieder Schiffe, die angeblich Drogen in die Vereinigten Staaten bringen sollen. UN-Experten halten die tödlichen Attacken für rechtswidrig.
Das US-Militär hat nach Angaben von Präsident Donald Trump drei Menschen bei einem Angriff auf ein mutmaßlich mit Drogen beladenes Boot getötet. Das Boot sei südlich der Vereinigten Staaten auf einer „bekannten Drogenhandelsroute“ unterwegs gewesen, „um Amerikaner zu vergiften“, schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. Dazu postete er ein Video, das den Angriff zeigen soll.
Unklar blieb zunächst, ob es sich dabei um eine neue Attacke handelte oder bloß um Details zu einem Angriff, über den Trump bereits vor einigen Tagen berichtet hatte – ohne Video und Details zu den näheren Umständen. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums erklärte auf Nachfrage, das Pentagon werde zu dem Fall keine weiteren Angaben über den Post des Präsidenten hinaus machen.
Trump zufolge stand das Boot in Verbindung mit einer „terroristischen Vereinigung“. Er nannte aber keine Gruppe namentlich. Weiter schrieb er, das Boot habe sich in internationalen Gewässern befunden, für die Southcom zuständig sei - das Regionalkommando der US-Streitkräfte für Mittel- und Südamerika sowie die Karibik. Bereits zuvor hatten die USA nach Trumps Angaben Boote in der Karibik attackiert und außer Gefecht gesetzt. Beim ersten Angriff wurden elf Menschen getötet, beim zweiten gab es drei Tote. Über diese zwei Angriffe hatte Trump ebenfalls bei Truth Social berichtet.
Am Dienstag sagte er dann vor Reportern, die USA hätten insgesamt drei Schiffe „ausgeschaltet“, nicht zwei. Der jüngste Post auf Truth Social ließ nun offen, auf welchen Angriff sich Trump bezog. Während er im Zusammenhang mit den ersten Attacken auf Venezuela verwiesen hatte, nannte er diesmal kein Land.
In Venezuela forderte Generalstaatsanwalt Tarek William Saab eine gründliche Untersuchung der US-Angriffe durch die UN. Der Einsatz von Raketen zur „serienmäßigen Ermordung“ von wehrlosen Fischern in kleinen Booten sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, sagte er. US-Regierungsbeamte haben gegenüber mehreren Medien die Verlegung mehrerer Kriegsschiffe vor die venezolanische Karibikküste bestätigt – sie sollten dort Drogenschmuggler abfangen, hieß es. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro bezeichnete die US-Militärpräsenz in der Karibik als „größte Bedrohung“ seit einem Jahrhundert.
Den Trump-Post aus der vergangenen Nacht lesen Sie hier im Wortlaut:
Auf meinen Befehl hin ordnete der Kriegsminister einen tödlichen kinetischen Angriff auf ein Schiff einer als terroristisch eingestuften Organisation an, die im Zuständigkeitsbereich des US-Außenministeriums Drogenhandel betreibt. Geheimdienstinformationen bestätigten, dass das Schiff illegale Drogen transportierte und auf einer bekannten Drogenroute unterwegs war, um Amerikaner zu vergiften. Bei dem Angriff kamen drei männliche Drogenterroristen an Bord des Schiffes ums Leben, das sich in internationalen Gewässern befand. US-Streitkräfte wurden bei diesem Angriff nicht verletzt. STOPPEN SIE DEN VERKAUF VON FENTANYL, DROGEN UND ILLEGALEN DROGEN IN AMERIKA UND DIE AUSÜBUNG VON GEWALT UND TERRORISMUS GEGEN AMERIKANER!!!