Trump kündigt Waffenruhe an: „Israel und Iran wollen 12-Tage-Krieg beenden“

vor etwa 6 Stunden

Blog Image
Bildquelle: Deutschland Kurier

Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump haben sich Israel und der Iran auf eine Waffenruhe verständigt. Ob diese Bestand hat, war angesichts eines anhaltenden iranischen Raketenbeschusses unklar. In den kriegerischen Konflikt zwischen Israel und dem Iran scheint jedenfalls Bewegung zu kommen.

US-Präsident Donald Trump kündigte in der Nacht überraschend eine Waffenruhe zwischen den Erzfeinden an. Sie sollte heute früh beginnen. Der Iran feuerte noch in den Morgenstunden weitere Raketen auf Israel ab, bestätigte aber laut Staatsmedien seine Einwilligung in eine Feuerpause. Zunächst werde der Iran für zwölf Stunden die Waffen schweigen lassen, dann Israel für zwölf Stunden. Danach gelte der „Zwölftagekrieg“ als beendet, erklärte Trump. Das wäre demnach Mittwochmorgen (MESZ).

Trumps Ankündigung auf seiner Plattform Truth Social erfolgte wenige Stunden, nachdem der Iran als Vergeltung für die US-Bombardierung der iranischen Atomanlagen Raketen auf einen US-Luftwaffenstützpunkt in Katar abgefeuert hatte. Dabei kam niemand zu Schaden. Irans Raketen wurden von der Luftabwehr fast vollständig abgeschossen. Trump zufolge hatten die Iraner die USA vor dem Angriff auch gewarnt – es schien sich also von vorneherein eher um einen symbolischen Akt der Vergeltung gehandelt zu haben.

Irans Außenminister Abbas Araghtschi schrieb in der Nacht auf X, sein Land werde Gegenangriffe einstellen, sofern Israel seine „illegale Aggression“ spätestens um 4 Uhr morgens Teheraner Zeit (2.30 MESZ) einstellt. Danach ergänzte er, die iranischen Militäroperationen hätten „bis zur letzten Minute, um 4 Uhr“ angedauert.

Für Unklarheit sorgte, warum die berüchtigten iranischen Revolutionsgarden weiterhin Salven von Raketen auf Israel abfeuerten. Bei einem Einschlag in ein Wohngebäude in Beerscheba im Süden Israels wurden nach israelischen Angaben mindestens vier Menschen getötet, mehrere weitere verletzt.

Bestätigung aus Israel

Irans staatlicher Rundfunk bestätigte unterdessen die Feuerpause. Sie sei dem Feind „aufgezwungen“ worden, wurde im Live-Programm des staatlichen Fernsehens behauptet. Auch die israelische Seite bestätigte die vereinbarte  Waffenruhe.

Allerdings: Ungeachtet dessen hat der Iran nach israelischen Militärangaben auch am Morgen noch Raketen auf Israel abgefeuert. In zahlreichen Ortschaften im Norden des Landes heulten die Warnsirenen, wie die Armee mitteilte. Die Menschen wurden aufgerufen, erneut Schutzräume aufzusuchen. Ein israelischer TV-Reporter berichtete, es seien Explosionen zu hören gewesen.

Auch aus Irans Hauptstadt Teheran waren in der Nacht Explosionen gemeldet worden. Kurz zuvor hatte Trump um Mitternacht (MESZ) angekündigt, dass in etwa sechs Stunden eine „komplette und absolute“ Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in gestaffelter Form in Kraft treten werde. Zunächst werde der Iran für zwölf Stunden eine Waffenruhe einhalten, dann auch Israel für zwölf Stunden. Damit solle der dann seit zwölf Tagen währende Krieg beendet werden, schrieb er.

Trump: „Krieg hätte noch Jahre dauern können“

Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge kam die Vereinbarung der Waffenruhe auch dank der Vermittlung des Emirats Katar zustande. Katar unterhält sowohl zum Iran als auch zu den USA gute Beziehungen. Unter der Annahme, dass der Ablauf so funktionieren werde, wolle er Israel und dem Iran bereits jetzt gratulieren, dass sie den Mut und die Weisheit hätten, den Krieg zu beenden, schrieb Trump.

„Das ist ein Krieg, der noch Jahre hätte andauern können, und der den ganzen Nahen Osten hätte zerstören können, aber so kam es nicht – und wird es nicht kommen“, schrieb Trump auf Truth Social weiter. Die von Trump vorgeschlagene Bezeichnung „Zwölftagekrieg“ scheint sich an den „Sechstagekrieg“ von 1967 zwischen Israel, Ägypten, Jordanien und Syrien anzulehnen.

Es wäre ein gigantischer Trump-Erfolg

Falls die Waffenruhe wie von Trump beschrieben halten sollte, wäre dies auch ein klarer Erfolg für den US-Präsidenten. Trump wollte verhindern, dass der Iran Atomwaffen entwickeln kann. Dabei setzte er zunächst auf Verhandlungen mit Teheran. Für den Fall eines Scheiterns drohte er mehrfach mit Angriffen auf den Iran – doch war klar, dass Trump eigentlich keinen Krieg wollte. Der US-Präsident wollte die USA nicht erneut in einen Konflikt im Nahen Osten verwickeln und sich stattdessen auf seine innenpolitische und wirtschaftliche Agenda konzentrieren.

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von Deutschland Kurier

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von Deutschland Kurier zu lesen.

Weitere Artikel