
US-Präsident Donald Trump sorgt auch heute für Debatten über seinen Lebensstil: Nach Informationen des US-Senders ABC News will er sich während seiner Amtszeit ein Großraumflugzeug vom Golfstaat Katar schenken lassen – eine gebrauchte, etwa 400 Millionen Euro teure Boeing 747-8, die derzeit im Besitz des katarischen Königshauses ist. Der Clou: Nach dem Ende seiner Präsidentschaft soll die Maschine in den Besitz seiner Stiftung zur Errichtung einer Präsidentenbibliothek übergehen.
Hintergrund der ungewöhnlichen Idee ist der schleppende Fortschritt bei der Modernisierung der US-Präsidentenflotte. Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit zwei neue Boeing 747-Maschinen für die sogenannte „Air Force One“ bestellt, die ursprünglich ab 2024 geliefert werden sollten. Doch Produktionsverzögerungen, unterbrochene Lieferketten und technische Nachforderungen haben das Projekt ins Stocken gebracht. Medienberichten zufolge ist aktuell fraglich, ob die Flugzeuge überhaupt noch rechtzeitig vor dem Ende von Trumps zweiter Amtszeit in Dienst genommen werden können.
Die von Katar angebotene Boeing 747-8 ist etwa 13 Jahre alt, wäre aber in deutlich kürzerer Zeit einsatzbereit. Der Listenpreis eines solchen Jets lag laut Boeing im Jahr 2019 bei mehr als 400 Millionen Euro. Die Maschine soll nach Trumps Vorstellungen sofort als Regierungsflugzeug genutzt werden – ein Schritt, der erhebliche rechtliche Bedenken aufwirft.
Denn die US-Verfassung enthält in Artikel 1, Abschnitt 9 die sogenannte „Foreign Emoluments Clause“, die es Amtsinhabern untersagt, ohne ausdrückliche Zustimmung des Kongresses Geschenke oder Titel von ausländischen Regierungen anzunehmen. Trump scheint jedoch entschlossen, diese Regelung zu umgehen. Laut ABC News plant er, das Geschenk bei seiner ersten Auslandsreise der neuen Amtszeit offiziell anzunehmen – offenbar mit Rückendeckung aus Teilen seiner Regierung. Rechtsexperten mehrerer Ministerien seien in die Prüfung des Vorgangs einbezogen worden und hätten keine unmittelbaren Einwände erhoben.
Brisant ist dabei auch die Rolle von Justizministerin Pam Bondi, die laut offiziellen Unterlagen im Jahr 2019 als registrierte Lobbyistin für Katar tätig war. Kritiker befürchten nun Interessenskonflikte und politischen Druck hinter den Kulissen.
Trump selbst verfügt derzeit privat über eine Boeing 757, die jedoch nicht über die gleichen sicherheitsrelevanten Eigenschaften wie die Jets der Präsidentenflotte verfügt. Die bestehende Air Force One besteht aus zwei umgebauten Boeing 747-200B, die seit den frühen 1990er-Jahren im Einsatz sind. Diese Maschinen wurden speziell für die Anforderungen des Präsidenten umgebaut und mit modernster Kommunikationstechnik, Raketen-Abwehrsystemen und mit der neuesten Technik zur Luftbetankung ausgestattet.