
Ein massiver Sicherheitsskandal erschüttert die US-Regierung unter US-Präsident Donald Trump. Wie das Magazin The Atlantic enthüllte, wurde dessen Chefredakteur Jeffrey Goldberg versehentlich in einen verschlüsselten Gruppenchat aufgenommen, in dem hochrangige Regierungsmitglieder einen bevorstehenden Militärschlag gegen Huthi-Milizen im Jemen kommentierten. Man wähnte sich allein ...
Der Chat fand über den Messengerdienst Signal statt, der eigentlich für seine hohe Sicherheit bekannt ist. Dort planten führende Kabinettsmitglieder wie Verteidigungsminister Pete Hegseth, Außenminister Marco Rubio und Vizepräsident JD Vance den Einsatz, noch bevor dieser offiziell bestätigt war.
Journalist Goldberg dachte demnach zuerst, er sei in einem Fake-Chat gelandet. Als die Nachrichten in der Gruppe zeitlich genau zu den Ereignissen im Jemen passten, wurde ihm jedoch bewusst, dass der Chat und seine Mitglieder echt waren – und er an Kriegsdurchführung in Echtzeit teilnahm!
Diesen Screenshot aus dem US-Kriegsgruppenchat veröffentlichte das US-Magazin „The Atlantic“.
Brisant: Nach dem Luftschlag feierten die Regierungsvertreter die erfolgreiche Operation mit Jubel-Emojis. „Nice work, team“, schrieb Verteidigungsminister Hegseth laut The Atlantic und fügte Emojis wie eine geballte Faust, eine US-Flagge, Feuer und betende Hände hinzu. Auch andere Teilnehmer des Chats zeigten sich zufrieden und posteten Emojis. Senator Rubio schrieb demnach: „That’s what peace through strength looks like.“
Die Kommunikation in der Chat-Gruppe offenbart auch, dass Vizepräsident J.D. Vance Vorbehalte gegen die US-Angriffe auf die Huthis hatte. Er schrieb laut Atlantic, dass die USA damit „wieder den Europäern aus der Patsche helfen“ würden, da diese stärker von den Angriffen der Huthis auf die Schifffahrt betroffen seien als die USA.
Auch diese Nachricht zeigt Chefredakteur Goldberg: JD Vance merkte sinngemäß an, er hasse es, schon wieder Europa zu retten.
Chuck Schumer, Chef der Demokraten im US-Parlament, fordert eine Untersuchung des Vorfalls. Er nannte die Panne laut Bild einen „der krassesten Verstöße gegen die militärische Geheimhaltung“, von denen er seit langer Zeit gelesen habe. Jetzt sei eine „umfassende Untersuchung“ angezeigt. Man müsse herausfinden, wie es zu diesem „Debakel“ habe kommen können.
Das Weiße Haus bestätigte die Echtheit der Chat-Nachrichten und kündigte eine interne Untersuchung an. Dennoch wies Hegseth die Vorwürfe zurück und nannte Goldberg einen „Fake-News-Verbreiter“. Auch Donald Trump distanzierte sich und erklärte, er habe „keine Kenntnis“ von dem Vorfall gehabt.
US-Verteidigungsminister Hegseth hat am Montag jegliche Schuld an der Sicherheitspanne zurückgewiesen. „Niemand hat Kriegspläne verschickt“, sagte Hegseth in einer Pressekonferenz. Dies sei „alles“, was er dazu zu sagen habe.