Trump stellt Panamas Unabhängigkeit in Frage: Panamas Präsident will jeden Quadratmeter verteidigen!

vor 4 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Donald Trump hat in einer Reihe von Äußerungen die Souveränität Panamas über den Panamakanal in Frage gestellt und die Möglichkeit angedeutet, dass die USA den Kanal zurückfordern könnten. Panamas Präsident José Raúl Mulino reagierte prompt und unmissverständlich: „Jeder Quadratmeter des Panamakanals gehört zu Panama und wird immer zu Panama gehören“.

Die Geschichte Panamas ist eng mit dem Bau des Kanals und der Einmischung der USA verbunden. 1903 erklärte Panama seine Unabhängigkeit von Kolumbien mit Unterstützung der USA, die sich im Gegenzug das Recht sicherten, den Panamakanal zu bauen und die Kanalzone zu kontrollieren. Offiziell pachteten die USA die Kanalzone und betrachteten sie selbst als US-Territorium.

1914 wurde der Kanal eröffnet. Bereits 1977 wurde ein Abkommen zur Rückgabe an Panama geschlossen, doch die USA behielten bis Ende 1999 die Souveränität über den Kanal.

Ein Containerschiff passiert den Kanal.

Trump betonte in seiner Rede, dass der Panamakanal eine „nationale Ressource“ für die USA sei und kritisierte die hohen Gebühren, die Panama für die Durchfahrt erhebt. Er argumentierte, dass die USA einen hohen Preis für den Bau des Kanals bezahlt hätten und Panamas Preispolitik „unfair“ sei. Trump drohte zudem, dass die USA die Rückgabe des Kanals verlangen könnten, sollte sich die Situation nicht ändern.

Präsident Mulino erinnerte in seiner offiziellen Stellungnahme an die Geschichte der Souveränität Panamas. Die Torrijos-Carter-Verträge von 1977 führten zur schrittweisen Rückgabe der Kanalzone an Panama, die am 31. Dezember 1999 abgeschlossen wurde. Seitdem betreibt und modernisiert Panama den Kanal mit großem Erfolg und wirtschaftlicher Rentabilität. „Die Souveränität und Unabhängigkeit unseres Landes sind nicht verhandelbar. Jeder Panameño trägt diese Errungenschaft in seinem Herzen“, sagte Mulino.

Einen besonderen Bezug nahm er in seiner Antwort auf die „Märtyrer von 1964“ – junge Panameños, die bei dem Versuch, die panamaische Flagge in der damaligen Kanalzone zu hissen, von US-Truppen erschossen wurden. Dieses historische Ereignis wird in Panama jährlich mit einem Nationalfeiertag gewürdigt und symbolisiert die tiefe nationale Verbundenheit mit dem Kanal.

Wirtschaftlich ist der Kanal für die USA nach wie vor von enormer Bedeutung. Rund 60 Prozent der durch den Kanal transportierten Güter stammen aus den USA, rund 20 Prozent aus China. Rund fünf Prozent des weltweiten Seehandels werden durch den Panamakanal abgewickelt. Im Durchschnitt zahlen Frachtschiffe mehr als 200.000 US-Dollar für die Durchfahrt, wobei deutlich höhere Beträge möglich sind. Diese Zahlen verdeutlichen die strategische Rolle des Kanals für den internationalen Handel.

Panamas Präsident Jose Raul Mulino Quintero

Panamas Regierung hat sich in den letzten Jahren unabhängig positioniert und sich bei der Erweiterung des Kanals auch chinesische Unterstützung gesichert – ein Punkt, der in den USA kritisch gesehen wird.

Obwohl Panama seit der US-Militärintervention und dem Ende der Militärdiktatur 1989 keine eigene Armee mehr hat, betrachtet es die USA grundsätzlich als Verbündeten. 1989 führten die USA in Panama ihre größte militärische Auslandsmission seit dem Vietnamkrieg durch. Die Verträge über den Panamakanal lassen die Option offen, dass die USA militärisch eingreifen, allerdings nur im Falle einer Bedrohung der Sicherheit und Unabhängigkeit des Kanals.

Auch Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hat sich klar auf die Seite Panamas gestellt. „Bis zur letzten Konsequenz werde ich an der Seite Panamas und seiner Souveränität stehen“, sagte Petro. Er warnte die USA, dass jede Bedrohung der Souveränität Panamas schwerwiegende wirtschaftliche und politische Folgen für die gesamte Region haben könnte.

Mit seinen Äußerungen scheint sich Trump in einen geopolitischen Konflikt zu begeben, der weitreichende Folgen haben könnte. Es bleibt abzuwarten, ob Trumps Rhetorik in Zukunft zu tatsächlichen Spannungen führen wird oder ob es sich lediglich um ein politisches Signal Trumps handelt. Die deutliche und prompte Reaktion Panamas zeigt jedoch, dass wenig Bereitschaft besteht, hinter den Status quo zurückzufallen.

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