Trump und Selenskyj sind sich einig – Jetzt ist Russland unter Druck

vor etwa 2 Monaten

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Amerika und die Ukraine sind sich einig – eine dreißigtägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg soll kommen, ebenso wie weitere Friedensverhandlungen. Erstmals seit über drei Jahren würden die Waffen ruhen – nicht nur in der Luft und zur See, sondern auch an der Front, wie Selenskyj klarstellte. Vorausgesetzt Moskau spielt mit.

Im Gegenzug für die Einigung mit der Ukraine geben die USA bereits jetzt die Militärhilfen für Kiew wieder frei, ebenso wie Geheimdienstinformationen. Beides hatte US-Präsident Donald Trump unterbrochen, um Druck auf die Ukraine auszuüben. Nun stellen die Verhandlungen zwischen den USA und der Ukraine im saudi-arabischen Dschidda die Einigkeit der beiden Länder wieder her.

Der von Europa beschworene Untergang Amerikas als Anführer der westlichen Welt hat sich nicht bewahrheitet. Die im Nachgang zum Selenskyj-Besuch von Europa praktisch einseitig aufgekündigte transatlantische Freundschaft wirkt nun umso peinlicher. Denn es hat sich erneut gezeigt: Trump ist kein Putin-Freund, er besitzt sogar eine Grundsympathie für Selenskyj und die Ukraine. Deshalb ist er auch bereit, ihr militärisch zu helfen. Sein oberstes Ziel ist jedoch, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Das hatte er seinen Wählern im vergangenen Präsidentschaftswahlkampf versprochen.

Umso mehr steht Russland jetzt unter Druck. Nimmt Putin das Angebot nicht an, so wird Trump womöglich ähnlich reagieren, wie damals, als Selenskyj im Weißen Haus versuchte, Bedingungen an den US-Präsidenten zu stellen. Ein erstes Vorzeichen dafür erkennt man bereits an den Äußerungen des Trump-Verbündeten und US-Senators Lindsey Graham.

Auf X (ehemals Twitter) schrieb der Republikaner: „Ich bin sehr ermutigt zu hören, dass die Ukraine dem Vorschlag der USA für einen 30-tägigen Waffenstillstand zugestimmt hat. (…) Ich hoffe, Russland wird folgen. Sollte Russland sich weigern, sollten wir massive Sanktionen gegen sie verhängen.“ Es sei „längst überfällig, dass Russland die Folgen seines brutalen Einmarsches in der Ukraine mit massiven wirtschaftlichen Folgen zu spüren bekommt“, so Graham weiter.

I am very encouraged to hear that Ukraine has agreed to the United States’ proposal for a 30-day ceasefire. Well done to the Trump Team.

I hope Russia will follow. If Russia refuses, we should sanction the hell out of them.

I will be introducing congressionally mandated… https://t.co/RmcSUs0mhT

— Lindsey Graham (@LindseyGrahamSC) March 11, 2025

Auch US-Außenminister Marco Rubio scheint bereits Druck auf Russland aufbauen zu wollen. „Der Ball liegt nun im Feld Russlands“, sagte der Republikaner am Dienstag. Es ist eindeutig: Möchte Putin jetzt einen „einfachen“ Friedens-Deal, muss er Trumps Bedingungen annehmen. Das würde jedoch auch bedeuten, Eingeständnisse gegenüber der Ukraine und den USA machen zu müssen.

Genau dazu wäre Russlands Präsident Wladimir Putin jedoch wohl kaum bereit. Deshalb ist es wenig überraschend, dass die erste Reaktion aus Russland verhalten ausfiel. Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Föderationsrates, Konstantin Kossatschow, schrieb dazu auf Telegram: „Die Bedingungen sind amerikanisch, nicht ukrainisch. Die Ukrainer stimmen dem zu, was man ihnen sagt. Und gleichzeitig verneigen sie sich und kasteien sich.“ Jegliche Vereinbarungen würden aber nur zu russischen Bedingungen, nicht zu amerikanischen geschlossen werden.

Today was a good day for peace. Thanks to @POTUS's leadership and under the gracious hospitality of Crown Prince Mohammed bin Salman, we are one step closer to restoring durable peace for Ukraine. The ball is now in Russia's court.

— Secretary Marco Rubio (@SecRubio) March 11, 2025

Es ist klar, dass sich in der Frage ein Konflikt anbahnt. Putin kann nach drei Jahren Invasion und abertausenden russischen Toten nicht einfach so einlenken, ohne innenpolitisch das Gesicht zu verlieren. Trump ist gleichzeitig an Frieden sehr interessiert. Der US-Präsident hat jedoch, zuletzt mit Selenskyj im Weißen Haus, überdeutlich gezeigt, dass er eben nichts anderes als einen Frieden unter amerikanischen Bedingungen akzeptieren wird.

Putin gerät damit in einen komplizierten Spagat aus innenpolitischen und außenpolitischen Bedenken. Seine Entscheidung darüber, das ukrainisch-amerikanische Waffenstillstandsangebot an- oder abzulehnen, wird zeigen, in welche Richtung die ganze Sache gehen wird.

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