
Nach einem starken Erdbeben haben Tsunami-Wellen die russische und die japanische Küste getroffen.
Am Dienstag ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 8,8 vor der Kamtschatka-Halbinsel in Russland. Das Epizentrum lag laut seismologischen Angaben in etwa 19 Kilometern Tiefe im Pazifik östlich der Küste. Das Beben löste internationale Tsunami-Warnungen aus.
In der russischen Stadt Severo-Kurilsk auf den Kurilen-Inseln wurden erste Tsunami-Wellen mit Höhen von bis zu vier Metern registriert. Die örtlichen Behörden ordneten Evakuierungen an. Stromausfälle und Sachschäden wurden gemeldet, Personen kamen nach bisherigen Erkenntnissen nicht ums Leben. Auch Japan reagierte auf das Erdbeben mit Warnungen. Entlang der Pazifikküste, darunter in den Präfekturen Hokkaido und Fukushima, wurden bis zu 60 Zentimeter hohe Wellen gemessen. Rund 1,9 Millionen Menschen wurden zur Evakuierung aufgerufen. Vorsorglich wurden Teile von Industrieanlagen sowie Atomkraftwerke gesichert.
Für die US-Bundesstaaten Hawaii und Alaska sowie die Pazifikküste Nordamerikas – einschließlich Kalifornien, Oregon und Washington – gaben die zuständigen Behörden Tsunami-Warnungen und -Hinweise heraus. In einzelnen Regionen Kaliforniens wurden Evakuierungsanordnungen erlassen. Die erwarteten Wellenhöhen lagen dort unter einem Meter. Mit einer gemessenen Stärke von 8,8 war das Beben laut der US-Erdbebenwarte USGS das weltweit stärkste seit der Katastrophe von Fukushima im März 2011. Das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam gab die Stärke mit 7,8 an, die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass sprach zunächst von 7,9 und später von 8,7.
Warnungen oder Hinweise wurden ebenfalls für weitere Länder im Pazifikraum ausgesprochen, darunter Kanada, Mexiko, Peru, Chile, Neuseeland, Indonesien, die Philippinen und Taiwan. In einzelnen Küstenabschnitten dieser Staaten wurden vorsorgliche Maßnahmen getroffen. Die jeweiligen Behörden riefen zur Meidung der Küstenbereiche auf.