
Die in Dresden eingestürzte Carolabrücke sorgt nach wie vor für massives Verkehrschaos. In der Nacht zu Donnerstag kam es nun zu einem weiteren Spannstahlbruch. Wie die Stadtverwaltung Dresden hieraufhin mitteilte, muss der Schifffahrtsverkehr für 72 Stunden gänzlich eingestellt werden. Insofern bis Sonntagabend keine weiteren Schäden auftreten, plant die Stadtverwaltung Dresden in Absprache mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Elbe, begrenzte und überwachte Schiffspassagen wieder zu erlauben.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Schifffahrtsverkehr wegen eines Spannstahlbruchs ausgesetzt werden musste. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bereits am 19. Februar, als Sensoren einen Spanndrahtbruch entdeckten und die Schifffahrt vorübergehend eingestellt wurde. Die Hauptursache für den Einsturz und die aktuellen Schäden an den verbliebenen Teilen der Carolabrücke ist eine Spannungsrisskorrosion der im Beton verbauten Spannstahlglieder.
Bei einem Versagen zu vieler dieser Glieder wird die Tragfähigkeit der Brücke beeinträchtigt. Die Stadtverwaltung Dresden hat nun eine Firma mit dem baldigen Abriss der noch stehenden Brückenzüge A und B beauftragt. Wann dieser vollendet sein wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch noch völlig unklar. Die Stadtverwaltung teilte lediglich mit, dass man mit den Vorbereitungen für den Abriss begonnen habe.
Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden ereignete sich in der Nacht zum 11. September 2024 gegen 3 Uhr morgens. Ein etwa 100 Meter langes Stück der Brücke, über das Straßenbahngleise sowie ein Fuß- und Radweg führten, stürzte in die Elbe. Da sich der Einsturz tief in der Nacht ereignete, kam hierbei glücklicherweise niemand zu Schaden.
Im September 2023 stellten die Freien Wähler und Freien Bürger im Dresdner Stadtrat einen Antrag, der eine Übersicht über den Zustand aller Brücken in der Stadt forderte (Apollo News berichtete). Obwohl der schlechte Zustand der Carolabrücke bekannt war und regelmäßige Kontrollen stattfanden, lehnte der Stadtrat diesen Antrag Mitte Juni 2024 ab.