Ex-Kriminalbeamtin Margaret Oliver über die Täter des Grooming-Skandals: „Es sind keine Männer aus China, Japan oder Thailand – sondern pakistanische Muslime“

vor 27 Tagen

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Bildquelle: NiUS

Wer sind die Täter des jahrzehntelangen Grooming-Skandals in Großbritannien, die tausende, wenn nicht gar zehntausende junger Mädchen sexuell missbrauchten? Maggie Oliver, die einst Kriminalbeamtin bei der Polizei in der Manchester-Region war, benennt die Täterprofile sehr klar: „Es sind keine asiatischen Männer, es sind überwiegend muslimische Pakistaner. Sie kommen nicht aus China, Japan oder Thailand. Meistens stammen sie aus Pakistan, manchmal auch aus Afghanistan oder dem Irak.“

Diese Männer gingen bei dem sexuellen Missbrauch, der nicht selten in Menschenhandel und Prostitution endete, organisiert vor. „Sie sind sehr gut organisiert, und ihre Gemeinschaft hat Verbindungen an viele verschiedene Orte im Land“, so Oliver, die zur Whistleblowerin wurde, als sie Missstände in der eigenen Polizeibehörde feststellte, die wiederholt Täterschutz betrieb. Die Vernetzung, das sei auch „der Punkt, an dem der Kinderhandel beginnt. Manche Täter suchen sich ein Kind aus, freunden sich mit ihm an und manipulieren es. Wenn das Kind dann immer mehr unter ihrer Kontrolle steht, bringen sie es vielleicht nach Bradford, Keighley oder Birmingham.“

Maggie Oliver als junge Polizistin

Die Banden schmeicheln dabei den jungen Mädchen anfänglich, machen ihnen Avancen und Komplimente – daher kommt auch der Begriff „Grooming“, der so viel wie „striegeln“ bedeutet.

„Er lädt es auf eine Pizza ein, fährt mit ihm im Auto herum, macht ihm kleine Geschenke wie Schmuck, gibt ihm Zigaretten oder Alkohol. Mit der Zeit wird die Situation immer schlimmer. Das Kind hat dann vielleicht Sex oder wird von diesem Freund vergewaltigt“, so Oliver. Dann wiederum beginne dieser Freund, sie seinen Freunden vorzustellen, und sie enden in einem Haus, Sie wissen schon ... „Ich habe mit Kindern gesprochen, die mit 20 Männern alleine in einem Raum waren. Alle diese Männer haben die Kinder vergewaltigt. Und um damit fertig zu werden, wurden die Kinder mit Alkohol betäubt. Sie sind also sehr betrunken. Sie sind auf sich allein gestellt. Sie sind verängstigt. Sie sind machtlos.“

NIUS hatte am Montag die große Dokumentation „UK Grooming Gangs“ veröffentlicht. Darin geht Autor und Reporter Jan A. Karon dem Missbrauchsskandal auf den Grund und spricht mit Aktivisten, Überlebenden, Ermittlern, Journalisten und Politikern über die Auswüchse des Skandals – und was dieser über das Vereinigte Königreich verrät.

Die ganze Doku hier anschauen:

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