Ukrainischer Selenskyj-Kritiker erschossen

vor 25 Tagen

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Bildquelle: Tichys Einblick

Der frühere einflussreiche ukrainische Politiker Andriy Portnov (52), einst enger Vertrauter von Ex-Präsident Wiktor Janukowytsch, ist am Mittwoch mitten auf der Straße hingerichtet worden. Der Anwalt stand in der Ukraine noch vor wenigen Jahren im Zentrum der Macht – er wurde erschossen, als er seine Kinder zur Schule brachte.

Der Mordanschlag geschah laut ersten Berichten gegen 9.15 Uhr Ortszeit im Stadtteil Pozuelo de Alarcón, nahe einer amerikanischen Schule. Mehrere Schüsse durchbrachen die morgendliche Stille, als ein Täter Portnov gezielt in den Rücken und den Kopf schoss. Fünf Projektile töteten den Ukrainer, wie die spanische Polizei später bestätigte. Der Tatverdächtige, ein Motorradfahrer, flüchtete in ein nahegelegenes Waldstück, bislang fehlt von ihm jede Spur.

Rettungskräfte und Einsatzfahrzeuge sicherten den Tatort ab, während der Schock in der Umgebung tief saß. Die spanischen Behörden bestätigten die Identität des Getöteten, auch ukrainische Medien und Sicherheitsquellen in Kiew bestätigten: Der Mann war der einst mächtige Politstratege im direkten Umfeld des 2014 gestürzten ukrainischen Präsidenten Janukowytsch.

Andriy Portnov war in der Ukraine tatsächlich ein prominenter Politiker: Nach dem Machtverlust Janukowytschs im Jahr 2014 ging er zunächst nach Russland. Kurz vor der Wahl von Wolodymyr Selenskyj kehrte er in die Ukraine zurück, um sie nach dem russischen Überfall 2022 erneut zu verlassen. Dann lebte er monatelang in Wien – in einer 3,6 Millionen Euro teuren Immobilie im Stadtteil Perchtolddsdorf. Vor wenigen Monaten dürfte er sich in seinem Wohnsitz in Österreich zu unsicher gefühlt haben, Portnov zog weiter nach Spanien.

Doch auch im Exil blieb Portnov aktiv: In der Ukraine führte er erfolgreich Prozesse gegen Medien, die ihn als „prorussisch“ bezeichneten. Selbst EU-Sanktionen wurden nach gerichtlichen Einsprüchen gegen ihn wieder aufgehoben. Die USA allerdings hielten 2021 an ihren Sanktionen fest.

Hart attackierte Oleksii Arestovych, der frühere Berater und jetzige politische Gegner von Wolodymyr Selenskyj, nach Bekanntwerden des Mordfalls den ukrainischen Präsidenten: „Der politische Terror des Selenskyj-Regimes hat sich in unverhohlenen internationalen Terrorismus verwandelt; ein ukrainischer Staatsbürger wurde auf dem Territorium eines NATO- und EU-Landes getötet. Es wird interessant sein zu sehen, wie Selenskyjs ‚liebe europäische Partner‘ darauf reagieren.“

Auch in Wien kam es erst vor drei Wochen zu einem Mord an einem ukrainischen Staatsbürger: Der Mann (29) wurde mit einem Messer schwer verletzt und ist dann bei einem vom Täter gelegten Brand in einem Bürohaus in der Wiener City erstickt. Bis heute hat die Polizei keine Daten zum Mordopfer bekannt gegeben, noch immer gibt es keine Informationen über den Mörder.

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