Die Umverteilung, über die kaum jemand spricht: Jeder zweite Euro im Bürgergeld geht an Ausländer

vor etwa 5 Stunden

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Die Zahl der Rentner in Deutschland, die zusätzlich zur Rente staatliche Grundsicherung benötigen, ist in den vergangenen vier Jahren um mehr als 30 Prozent gestiegen. Momentan können rund eine Dreiviertelmillion alte Menschen nicht von ihrer Rente leben. Tendenz steigend. Gleichzeitig steigen die Ausgaben für das Bürgergeld, das die Ampel 2023 eingeführt hat.

Die Hälfte der Bürgergeldempfänger in Deutschland sind dabei gar keine Bürger des Landes, sondern ausländische Staatsangehörige, die nie in die deutschen Sozial- und Rentensysteme eingezahlt haben. Tendenz auch hier steigend. Es ist eine Umverteilung von denen, die ein Leben lang in Deutschland gearbeitet haben, zu denen, die das noch nie getan haben.

Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen das Ausmaß der Altersarmut in Deutschland: Im März 2025 waren 742.410 Rentner auf die zusätzliche Sozialleistung „Grundsicherung im Alter“ angewiesen. Das sind 23.080 Betroffene oder 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr, als noch 719.330 Rentner diese Unterstützung erhielten. Besonders alarmierend ist die Entwicklung der vergangenen vier Jahre: Seit März 2021 ist die Zahl der bedürftigen Rentner von 569.865 auf 742.410 gestiegen. Das entspricht einem Anstieg von 172.545 Personen oder 30,3 Prozent.

Ein Rentner mit Rollator durchsucht eine Wertstoff-Tonne auf einem Kreuzberger Hinterhof in Berlin.

Die aktuellen Zahlen bestätigen den Trend der letzten Jahre. Laut Statistischem Bundesamt hat sich die Zahl der von Armut betroffenen Rentner in den vergangenen zwei Jahrzehnten drastisch erhöht: Waren 2005 noch knapp zwei Millionen Rentner und Rentnerinnen von Armut betroffen, stieg diese Zahl bis zum vergangenen Jahr auf rund 3,5 Millionen. Dabei sind Frauen überproportional häufig von Altersarmut betroffen. Dies hängt unter anderem mit unterbrochenen Erwerbsbiografien, niedrigeren Löhnen und häufigerer Teilzeitarbeit zusammen. Das deutsche Rentensystem steht vor gewaltigen Herausforderungen und kann Millionen Deutschen nach einem Arbeitsleben keine Sicherheit mehr garantieren.

Während der Bund 2025 so viel Geld wie nie zuvor in die Rentenversicherung pumpt, erreicht die Altersarmut neue Rekordwerte. Zum 1. Juli 2025 steigen die gesetzlichen Renten in Ost und West um 3,74 Prozent. Der aktuelle Rentenwert erhöht sich damit von 39,32 Euro auf 40,79 Euro pro Entgeltpunkt. Für eine Standardrente nach 45 Beitragsjahren mit Durchschnittsverdienst bedeutet das einen monatlichen Zuwachs von 66,15 Euro. Zusätzlich erhalten alle Rentenbezieher ab April 2025 einen einmaligen 600-Euro-Bonus, und die Grundrente wird angehoben.

Hinter diesen Leistungsverbesserungen stehen massive Steuerzuschüsse des Bundes. 2025 fließen insgesamt etwa 121 Milliarden Euro an die Rentenversicherung. Davon entfallen rund 31,2 Milliarden Euro auf den zusätzlichen Bundeszuschuss und etwa 19,2 Milliarden Euro auf die Beitragszahlungen für Kindererziehungszeiten. Zum Vergleich: 2022 betrugen die Bundesmittel noch rund 109 Milliarden Euro, 2023 etwa 112,4 Milliarden Euro. Die Zuschüsse dienen vor allem der Finanzierung sogenannter nicht beitragsgedeckter Leistungen wie Kindererziehungszeiten, dem Ausgleich für Sonderregelungen in Ostdeutschland oder der rentensteigernden Berücksichtigung von Ausbildungszeiten. Offiziell gelten sie nicht als Subvention, sondern als Erstattung für gesamtgesellschaftliche Aufgaben.

Frauen sind überproportional häufig von Altersarmut betroffen.

Die Gründe für diese paradoxe Entwicklung sind vielschichtig und strukturell bedingt. Der demografische Wandel belastet das System fundamental: Die Zahl der älteren Menschen steigt, während weniger junge Beitragszahler nachkommen. Dadurch verschlechtert sich das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern kontinuierlich.

Gleichzeitig haben viele Menschen – insbesondere Frauen – aufgrund von Teilzeit, Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen fragmentierte Erwerbsbiografien mit geringeren Einzahlungen ins System. Auch Langzeitarbeitslosigkeit und atypische Beschäftigung wie Minijobs oder Solo-Selbstständigkeit führen zu niedrigen Rentenansprüchen.

Verschärft wird die Situation durch das in den letzten Jahrzehnten mehrfach abgesenkte Rentenniveau. Diese Maßnahme sollte die Beiträge stabil halten, führt aber dazu, dass viele Menschen trotz lebenslanger Arbeit nur noch eine Rente knapp über der Grundsicherung erhalten. Hinzu kommen steigende Lebenshaltungskosten, insbesondere bei Mieten, Energie und Gesundheitskosten, die schneller wachsen als die Renten und die reale Kaufkraft schwächen. In den kommenden Jahren sind noch weitere Steigerungen zu erwarten. Denn Wohnraum ist auf absehbare Zeit knapp, Energie bleibt wegen der deutschen „Klimaziele“ die teuerste in ganz Europa und 2027 werden darauf sogar noch neue Abgaben für die CO2-Bepreisung der EU fällig.

Die Ausgaben für das neue Bürgergeld und dessen Vorgänger Hartz IV zeigen eine kontinuierliche Steigerung mit einem dramatischen Sprung im Jahr 2023. Am 1. Januar 2023 trat das Bürgergeld in Kraft und ersetzte die seit 2005 bestehenden Hartz-IV-Vorschriften. Die von der Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP vereinbarte Reform sollte eine „menschenwürdige Existenzsicherung“ gewährleisten, Bürokratie abbauen und Anreize zur Arbeitsaufnahme stärken. Die Zahlen zeigen jedoch ein ganz anderes Bild.

Von 45,8 Milliarden Euro im Jahr 2020 stiegen die Kosten über 46,3 Milliarden Euro 2021 und 46,7 Milliarden Euro 2022 auf 57,5 Milliarden Euro im ersten Jahr des Bürgergelds. Das entspricht einem Anstieg von fast 25 Prozent binnen eines Jahres. Hauptgrund für diese Kostenexplosion ist die deutliche Erhöhung des Regelsatzes von 449 Euro monatlich im Jahr 2022 auf 509 Euro im Jahr 2023. Zusätzlich wurden Heizkosten und Wohngeld stärker in den Leistungskatalog integriert, und neue Anreize für Teilzeitarbeit wie Freibeträge für Erwerbseinkommen eingeführt.

Aktuell beziehen rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland Bürgergeld. Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger, die Bürgergeld beziehen, liegt bei knapp der Hälfte der Leistungsempfänger. Laut der Bundesagentur für Arbeit waren 2024 etwa 48 Prozent der Bürgergeldempfänger keine deutschen Staatsbürger. Dieser Anteil ist laut Statista auch 2025 unverändert.

Eine Gruppe Muslimas in Essen

Die Bundesregierung von Merz und Klingbeil rechnet mit weiter steigenden Ausgaben. Die Prognosen für 2025 bis 2027 gehen von jährlichen Ausgaben zwischen 60 und 62 Milliarden Euro aus, abhängig von Inflation, Arbeitsmarktentwicklung und Migration. Kritische Faktoren, die laut Bundesregierung und Arbeitsagentur zusätzliche Kosten verursachen könnten, sind die genannten steigenden Heiz- und Energiekosten, der unabänderliche demografische Wandel mit zunehmender Armut bei Alleinstehenden und vor allem bei älteren Menschen.

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