
In Berlin haben Unbekannte in der Nacht zum Sonntag eine israelische Flagge vor der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in Tiergarten in Brand gesetzt. Ein Sicherheitsmitarbeiter bemerkte den Schaden gegen 5.30 Uhr. Bei seinem vorherigen Rundgang sei die Flagge noch unversehrt gewesen, erklärte die Polizei.
Der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts hat die Ermittlungen übernommen. Hintergrund ist der Verdacht auf ein politisches Motiv. Das Verbrennen oder Beschädigen ausländischer Flaggen stellt laut deutschem Strafgesetzbuch eine Straftat dar (§ 104 StGB), mit einer möglichen Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe.
Bereits im August war in der Nähe der Neuen Synagoge eine israelische Flagge heruntergerissen worden. Weitere Beschädigungen wurden in diesem Jahr gemeldet. Nach Angaben der Behörden wurden in Berlin im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 637 antisemitische Vorfälle registriert – ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren.
Gab es 2022 noch 380 solcher Straftaten, so waren es 2024 1823. Das entspricht einem Anstieg von knapp 380 Prozent. Im ersten Halbjahr 2025 sanken die Zahlen etwas, heißt es. Mehr als die Hälfte der bisher erfassten 615 Delikte im Zusammenhang mit Antisemitismus waren sogenannte Propagandadelikte, maßgeblich Volksverhetzung.