
Nach der Besetzung eines Hörsaals der Humboldt-Universität Berlin durch Palästina-„Aktivisten“ der linken Szene eröffnet sich ein Bild des Grauens. „Schon jetzt ist klar, dass die Beschädigungen so gravierend sind, dass der Raum für Wochen, möglicherweise Monate, nicht für die Lehre zur Verfügung stehen wird“, erklärt das Präsidium in einer Stellungnahme.
Am Mittwoch besetzen 89 propalästinensische Randalierer den Emil-Fischer-Hörsaal am Campus Nord der Humboldt-Universität Berlin. Anschließend verbarrikadierten sie von innen die Zugänge, heißt es im Polizeibericht. Währenddessen versammelten sich vor den Fenstern des Saals bis zu 120 Unterstützer, teilweise sollen sie mit den Besatzern kommuniziert haben.
Die Besatzer hissten ein Transparent mit Symbolik der Hamas aus dem Hörsaal.
Fotos auf Social-Media zeigen das ganze Ausmaß der Verwüstung, auch Hassbotschaften und Schmierereien. Man sieht herausgerissene Bänke, Schriftzüge wie „Fuck You HU“, „Zionismus ist Faschismus“ oder „Yallah Intifada“ an den Wänden.
Nach Auswertung von Fotos und Videos, die die Besatzer selbst auf Social-Media-Kanälen geladen hatten, bat das Unipräsidium die Polizei um die Räumung des Saals. Insgesamt waren während des Einsatzes 350 Polizisten vor Ort. Grundlage für die Entscheidung seien unter anderem die Inhalte der Schmierereien an Wänden und Bannern gewesen, erklärte die Unileitung, „auf denen das Existenzrecht des Staates Israel geleugnet wurde“. Zudem seien gewaltverherrlichende Symbole und Symbole der islamistischen Terrororganisation Hamas gezeigt worden.
Die Besatzer rissen Stühle aus dem Hörsaal heraus.
Die in den Räumen geplanten Veranstaltungen müssen nun in andere Räume verlegt oder digital angeboten werden, erklärte die Uni. Der Sachschaden sei erheblich. Dessen Ausmaß werde aktuell noch begutachtet.
Die Besatzer hissten das rote Dreieck der Hamas aus einem Fenster, daneben war der Schriftzug „Intifada bis zum Sieg“ zu lesen. Auch Urin sollen sie laut WELT aus einem Fenster geschüttet haben. Außerdem hätten sie Pyrotechnik geworfen. Zwei Besatzer sollen gegen die Abführung durch die Polizei Widerstand geleistet haben.
Diese Schmierereien hinterließen die Besatzer im Gebäude.
Die Polizei leitete 100 Strafermittlungsverfahren ein, unter anderem wegen des Verdachts des schweren Hausfriedensbruchs, des besonders schweren Landfriedensbruches, der Volksverhetzung, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen sowie des Widerstandes gegen Polizeivollzugsbeamte.
Schon letztes Jahr hatten Linksextremisten ein Gebäude der Humboldt-Universität Berlin besetzt. Deren Präsidentin, Julia von Blumenthal, war damals massiv in die Kritik geraten, weil sie trotz horrender Sachbeschädigungen, Drohgebärden, islamistischer Terrorunterstützung und Schmierereien keine Anzeige gegen die Randalierer stellen wollte.
Im Kontext des andauernden Nahost-Konflikts nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 kam es immer wieder zu Besetzungen von Universitätsgebäuden durch linksextreme und islamistische Gruppen. So wurde im Januar dieses Jahres ein Hörsaal der Alice Salomon Hochschule in Berlin von propalästinensischen Aktivisten aus dem linksextremen Spektrum besetzt.
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