Politiker, die normale Bürger wegen Bagatellen wie „Schwachkopf“ und bösen Scherzen anzeigen und die Behörden auf den Hals hetzen, eine polit-mediale Elite, die sich von der Masse der Menschen und ihren Lebensrealitäten entfernt hat. Entfremdung zwischen den Regierenden und denen, die regiert werden, ist eines der zentralen Themen in Deutschland, die für Unzufriedenheit und Politikverdrossenheit sorgt.
Einer, der dieses Problem nun ohne Blatt vorm Mund anspricht, ist Dirk Zingler, der Präsident von Fußball-Bundesligist Union Berlin. Der Vereinsboss zieht sogar einen Vergleich zur DDR!
„In unserem Land gibt es ja gerade einen großen Realitätsverlust. Wir benehmen uns wie in den letzten Jahren der DDR. Genau so. Es läuft wirtschaftlich schlecht, wir schicken Leuten die Polizei auf den Hals, weil sie ,Schwachkopf‘ sagen. Die Elite und das Volk leben aneinander vorbei. Aber das Volk ist ja nicht doof“, sagte Zingler im Interview mit der Berliner Zeitung – eine Abrechnung mit dem vorherrschenden elitären Zeitgeist in Deutschland.
Vieles würde in Deutschland nicht mehr funktionieren, so Zingler. Als Beispiel trug er den Umgang mit einem Fußballstadion in Berlin vor, in dem bis vor kurzem noch Drittliga-Fußball zu sehen war. Zinger: „Vor ein paar Tagen habe ich gelesen, dass der Abriss des Jahn-Sportparks auf 2026 verschoben wurde. Jetzt, nachdem sie mit dem Abriss begonnen und das Stadion spielunfähig gemacht haben. Und zwar, weil wir, eines der reichsten Länder der Welt, nicht genug Geld für Sportstätten haben. Vieles funktioniert gerade nicht in Deutschland.“
Der Jahn-Sportpark in Berlin sollte abgerissen werden – jetzt wird der Abriss wohl verschoben. Fußball kann hier trotzdem nicht gespielt werden.
Der Erfolg von Union Berlin sieht Zingler unter anderem darin, weil die Vereinsführung des Fußballclubs genau anders arbeitet als viele Politiker in Deutschland: „Bei uns spüren die Menschen, dass es um sie geht. Wir halten ein, was wir verabredet haben.“
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